Die Verhörmethoden könnten nur als schlecht bezeichnet werden, sagte Bear dem Sender. ABC beschrieb unter Berufung auf mehrere CIA-Vertreter sechs fragwürdige Techniken: Sie reichen von Schlägen mit der flachen Hand in die Magengrube über Stehfolter bis zur Scheinhinrichtung. Bei der Stehfolter müssten Häftlinge mit gefesselten Händen und Füßen mehr als vierzig Stunden lang aufrecht stehen. Eine Variante ist die "Kalte Zelle": Der Häftling wird gezwungen, nackt in einer zehn Grad Celsius kalten Zelle zu stehen und wird regelmäßig mit kaltem Wasser übergossen. Besonders brutal sei das "Water Boarding": Der Gefangene wird kopfüber auf ein Brett gefesselt und sein Kopf in Zellophan gewickelt. Sobald er dann mit Wasser übergossen wird, glaube er, ertränkt zu werden, und gestehe.
Rund ein Dutzend Häftlinge gefoltert
Laut ABC wurden die Verhörmethoden bei rund einem Dutzend Häftlingen angewendet, die nach Auffassung des CIA hochrangige Vertreter des Al-Kaida-Terrornetzes sind. Die von einem CIA-Agenten als "erweiterte Verhörtechniken" bezeichneten Methoden kamen demnach in geheimen Gefängnissen in Asien und Osteuropa zum Einsatz. Die CIA verweigerte der ABC jeden Kommentar zu den Informationen.
Amnesty fordert Untersuchung der EU
AI-Generalsekretärin Irene Khan forderte die Europäische Union auf, Berichten über geheime CIA-Gefängnisse in Osteuropa nachzugehen. "Wir fragen uns weiterhin, ob damit Polen gemeint ist, und ob die polnische Regierung in der Sache etwas unternehmen wird", sagte Khan am Freitagabend. Die "Washington Post" hatte Anfang November berichtet, die CIA unterhalte mindestens acht Geheimgefängnisse, so genannte black sites. Zu den Standorten gehörten neben Thailand und Afghanistan auch "mehrere Demokratien in Osteuropa". Rund dreißig der Häftlinge in den Einrichtungen sollen ranghohe Mitglieder des Al-Kaida-Netzwerks sein. Die US-Menschenrechtsorganistaion Human Rights Watch (HRW) hatte den Verdacht unter anderem auf Polen gelenkt. Warschau widersprach der Darstellung jedoch.
Häftling in Lebensgefahr