Nancy/Wörth - Eine Gruppe französischer Atomkraftgegner hat während des neuen Castor-Transportes am Sonntag des 22-jährigen Studenten gedacht, der vor einem Jahr bei Protesten in Lothringen von einem Atommüll-Zug nach Gorleben überrollt worden war. "Der Zug hat dein Leben zerbrochen, aber nicht unseren Willen", hieß es auf einer Gedenkplakette, die an einem Baum in der Nähe der Unfallstelle bei Avricourt angebracht wurde.

Auf den Schienen legten die Castor-Gegner Kerzen und Blumen nieder. Der 22-Jährige war am 7. November 2004 von dem Zug getötet worden, nachdem er sich auf den Schienen angekettet hatte.

Rund 40 Atomkraftgegner demonstrierten am Sonntag nahe dem Bahnhof von Nancy gegen den neuen Transport. Laut Polizei kam es zu kurzen Verzögerungen, als ein "großer Feuerwerkskörper" auf die Gleise geworfen wurde. Zwei Castor-Gegner wurden verhört, danach aber wieder freigelassen.

Transport in Baden-Württemberg blockiert

Der Atommüll-Zug mit den zwölf Castor-Behältern für das Zwischenlager Gorleben ist am späten Sonntagnachmittag in Baden-Württemberg blockiert worden. Für den Halt bei Bietigheim seien Atomkraftgegner verantwortlich, teilte die Pressestelle der südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen mit. Das Lagezentrum des baden-württembergischen Innenministeriums bestätigte den Halt, konnte zunächst aber keine näheren Angaben machen. Der Zug aus der Normandie war in der Nacht ohne größere Zwischenfälle nach Deutschland gefahren. (APA/AP)