Bei den Vorwürfen geht es um ein überteuertes Bauprojekt der Halliburton-Tochter Kellogg, Brown & Root (KBR). Der Milliarden schwere Auftrag im Rahmen des Öl-für-Lebensmittel-Programms wurde im Februar 2003 - einen Monat vor Beginn des Irak-Kriegs - im Eilverfahren auf fünf Jahre an KBR vergeben. Auf eine Ausschreibung hatte das amerikanische Verteidigungsministerium mit der Begründung verzichtet, die Angelegenheit sei zu dringlich. Halliburton wurde 1995 bis 2000 von US-Vizepräsident Dick Cheney geleitet und ist schon öfters in die Schlagzeilen geraten.
USA
Vorwürfe im Fall Halliburton noch nicht ausgeräumt
US-Justizministerium prüft Aufnahme von Ermittlungen
Washington - Das US-Justizministerium prüft die Aufnahme
von Ermittlungen wegen der Vergabe von Aufträgen für den Wiederaufbau
im Irak an den Halliburton-Konzern. Der demokratische Senator Byron
Dorgan veröffentlichte am Freitag einen Brief des stellvertretenden
Generalinspekteurs im Verteidigungsministerium, John Crane, wonach
der Ermittlungsdienst des Ressorts die Anschuldigungen untersuche und
die Erkenntnisse dem Justizministerium mitgeteilt habe. Das
Justizministerium prüfe nun, ob die Angelegenheit weiter verfolgt
werde, hieß es in dem Brief.
Eine ranghohe Beamtin des Pioniercorps der US-Streitkräfte hatte
im Juni vor einem Senatsausschuss öffentlich Kritik an der Vergabe
des Auftrags geübt. Im August wurde sie ihres Postens enthoben. Die
Versetzung auf eine nachrangige Stelle erfolge wegen mangelnder
Arbeitsqualität, hieß es zur Begründung. Der Anwalt von Bunnatine
Greenhouse erklärte dagegen, es handle sich um eine "eklatante
Diskriminierung" seitens des US-Verteidigungsministeriums, weil seine
Mandantin die offensichtliche Bevorzugung des Halliburton-Konzerns
angeprangert habe. Eine Halliburton-Sprecherin sagte, der Konzern
arbeite mit dem Justizministerium zusammen. (APA)