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CSU-Politiker Wilhelm zeigte sich am Sonntag zuversichtlich, dass er "mit der künftigen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit haben werde".

Foto: APA/dpa/Frank Mächler
Berlin - Neuer Sprecher der Bundesregierung wird der frühere Sprecher der bayerischen Landesregierung, Ulrich Wilhelm - und damit ein ehemals enger Mitarbeiter von Bayerns Ministerpräsidenten Edmund Stoiber. Er freue sich sehr auf seine neue Aufgabe in einer spannenden Zeit, sagte der 44-jährige CSU-Politiker Wilhelm am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Er sei zuversichtlich, dass er "mit der künftigen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit haben werde".

Momentan ist der 44-jährige Ministerialdirektor Amtschef im Ministerium und engster Mitarbeiter des bayerischen Wissenschaftsministers Thomas Goppel.

Erfahren habe er von der Berufung zum Regierungssprecher am Samstag, sagte Wilhelm. Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU), dessen Sprecher er von 1998 bis 2003 war, habe ihn in seiner Entscheidung für das neue Amt bestärkt.

Merkel kenne er bereits seit ihrer Zeit als CDU-Generalsekretärin, besonders aber seit dem Bundestagswahlkampf 2002, als Stoiber Unionskanzlerkandidat war, sagte Wilhelm. Anfang 2004 wechselte Wilhelm nach seiner Beförderung zum Regierungsdirektor als Amtschef ins bayrische Wissenschaftsministerium.

Wilhelm absolvierte nach dem Abitur (Matura) seinen Wehrdienst bei der Luftwaffe, durchlief die Münchner Werner-Friedmann-Journalistenschule und studierte danach Jus. Bevor er bayrischer Beamter wurde, arbeitete er als Journalist bei Rundfunk und Fernsehen. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

In Deutschland wird immer wieder über das angeblich schlechte Verhältnis zwischen Merkel und Stoiber spekuliert. Vor der Bundestagswahl 2002 setzte sich Stoiber mit seinem Anspruch auf die Kanzlerkandidatur der Unionsparteien durch, verlor dann aber knapp gegen Amtsinhaber Gerhard Schröder. Nach der knapp von der Union unter Kanzlerkandidatin Merkel gewonnen Wahl im September wollte Stoiber zunächst als "Superminister" für Wirtschaft und Europafragen in die Bundesregierung wechseln, überlegte es sich dann aber doch noch anders.

Die SPD in Bayern wertete den Wechsel Wilhelms nach Berlin als weiteren Beleg für die Auflösung der Regierung in München. "Es geht weiter bergab mit Stoiber - seine Ära wird 2008 bei der Landtagswahl zu Ende sein", sagte der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Franz Maget, am Sonntag in München.

Auf der Suche nach Verbündeten für ein mögliches Oppositionsbündnis will Maget in den nächsten Tagen Gespräche mit den Spitzen der Freien Wähler, FDP und Grünen beginnen. "2008 kann es gelingen, die jahrelange Alleinherrschaft der CSU in Bayern zu beenden und möglicherweise sogar durch ein Bündnis der Opposition unter Führung der SPD abzulösen", bekräftigte er. (APA/Reuters)