Die Immofinanz, das größte börsennotierte Immobilienunternehmen in Zentraleuropa, hat das Silesia City Center im südpolnischen Kattowitz zur Gänze erworben. Mit einer Investitionssumme von 170 Mio. Euro ist es das bisher größte ausländische Einzelobjekt der Immofinanz und "wahrscheinlich auch eines der größten österreichischen Immobilieninvestments im Ausland", sagt Immofinanz-Chef Karl Petrikovics.

Gebaut wurde das Center von der Strabag, es hat täglich bis 21 Uhr geöffnet. Mit einer Nettoverkaufsfläche von 66.200 m² ist es ähnlich groß wie das Wiener Donauzentrum. Die 215 Mieter bringen der Immofinanz jährliche Mieteinnahmen von 20 Mio. Euro. Die Mietverträge laufen im Schnitt fünf bis zehn Jahre. Um die Kaufkraft macht sich Petrikovics keine Sorgen: "Im Umkreis von 45 Autominuten leben drei Millionen Menschen, fast eine Million erreicht das Center binnen 15 Minuten."

Erstes Einkaufszentrum

Für die Immofinanz ist das Silesia das erste von mehreren Einkaufszentren, die sie über ihre Tochter Immoeast in Zentraleuropa errichtet. In Prag entsteht das Einkaufs- und Bürozentrum Palladium direkt im Stadtzentrum ( Petrikovics: "Palladium wird eine Goldgrube"), an dem die Immofinanz derzeit 25 Prozent hält.

An zwei weiteren Shoppingcentern, die um Prag entstehen, ist die Immofinanz auch beteiligt. In Ungarn soll bis 2007 die Fachmarktzentren-Kette Stop-Shop von derzeit sechs auf 20 ausgebaut werden. In mehreren anderen CEE-Ländern werde über Großprojekte verhandelt, sagte Petrikovics.

Die Veranlagungsstrategie für die nächsten fünf Jahre sieht vor, dass 90 Prozent der Gesamtinvestments in das Zentrum Europas fließen. Davon werden zehn Prozent in Österreich investiert, 60 Prozent in den neuen EU-Ländern sowie den EU-Kandidatenstaaten und 30 Prozent in Deutschland, der Schweiz und Italien. Das gesamte Immobilienvermögen der Immofinanz hat derzeit einen Wert von sechs Milliarden Euro. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21.11.2005)