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Rapper Snoop Dogg (rechts) protestiert gegen Hinrichtung von "Tookie" Williams

Foto: REUTERS/Kimberly White

San Francisco - Rapper Snoop Dogg (33) hat den kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger aufgefordert, die Hinrichtung eines früheren Bandenchefs auszusetzen. "Stanley Tookie Williams ist kein gewöhnlicher Mensch, sondern eine Inspiration, die am Leben bleiben muss", sagte der Rapper am Samstag bei einer Großkundgebung vor den Toren des San Quentin Gefängnisses.

Mehr als tausend Menschen, darunter viele Jugendliche, Geistliche und frühere Gang-Mitglieder, protestierten gegen die Hinrichtung.

Williams (51) war nach zehn gewalttätigen Jahren als Chef der "Crips"-Bande in Los Angeles 1981 wegen vierfachen Mordes zum Tode verurteilt worden.

Der Häftling, der seine Unschuld bezüglich der Mordtaten beteuert, hat sich inzwischen als Kinderbuchautor einen Namen gemacht. Er prangert Gewalt an und ist in den vergangenen Jahren wiederholt für den Friedens- und Literaturnobelpreis vorgeschlagen worden.

Anwälte von Williams haben bei Gouverneur Arnold Schwarzenegger ein Gnadengesuch eingereicht. Der Republikaner hat seit seinem Amtsantritt bereits zwei Begnadigungsanträge anderer Todeskandidaten abgelehnt. "Wir fordern nicht Tookies Freilassung, sondern nur, dass er am Leben bleibt", erklärte die Aktivistin Barbara Becnel, die als Mitautorin die Bücher des Häftlings herausgibt. Seine Hinrichtung würde die Hoffnung vieler Jugendlicher zerstören und mehr Leben kosten.

Rapper Snoop Dogg, der als Jugendlicher selbst der berüchtigten "Crips"-Gang angehörte, machte Williams für seinen eigenen Wandel mit verantwortlich. "Er hat mich dazu inspiriert, etwas Gutes in meinem Leben zu tun", sagte der Musiker, der sich für gefährdete Jugendliche in Armenvierteln einsetzt. (APA)