Wien - Von Montag bis Mittwoch tagen die internationalen EuroRAP(European Road Assessment Programme)-Delegierten - rund sechzig Vertreter von Automobilclubs, Straßenverwaltungen und Verkehrsministerien aus ganz Europa - in Wien. Die Sitzungen finden beim ÖAMTC und im Hotel InterContinental statt. Bis 2010 soll die Zahl der Verkehrstoten in den 25 EU-Ländern, an die 50.000 Menschen jährlich, halbiert werden. "Damit die Straßenstruktur in Europa gründlich verbessert werden kann, sind gebündelte Kräfte notwendig. EuroRAP ( wird die Straßensicherheit in ganz Europa systematisch und einheitlich bewerten und so verbessern", sagt ÖAMTC-Verkehrstechniker Roman Michalek. "Es ist für uns ein wichtiges verkehrspolitisches Zeichen, dass die Tagung der EuroRAP-Delegierten kurz vor dem Start von Österreichs EU-Präsidentschaft in Wien stattfindet."

Mehr Sicherheit

EuroRAP wurde als Initiative zur Hebung der Verkehrssicherheit von europäischen Automobilclubs und Straßenverwaltungen gegründet. In der Pilotstudie von EuroRAP, die im März 2005 präsentiert wurde, ist auch das österreichische Autobahnnetz erstmals einer detaillierten Risikoanalyse unterzogen worden. Auf Basis der Unfälle mit Getöteten und Schwerverletzten in den Jahren 2000 bis 2003 bekam jeder Abschnitt im Asfinag-Netz eine Risikobewertung zugewiesen. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass es im internationalen Vergleich Verbesserungspotenzial gibt. Künftig soll es auch Straßeninspektionen und Sicherheitsbewertungen für die Straßen im untergeordneten Netz geben. "Für die einzelnen Straßenabschnitte werden Risikobeurteilungen erstellt und in sogenannten Riskmaps festgehalten. Jährlich überprüft EuroRAP die Straßen im Hinblick auf Verbesserungen", erläutert Michalek.

Frontalkollisionen und Abkommensunfälle drastisch reduzieren

Der Fokus liegt vor allem auf der Vermeidung von Unfällen mit Getöteten und Schwerverletzten. Im Jahr 2004 starben 647 Menschen bei Unfällen auf Österreichs Freilandstraßen, das waren drei Viertel aller Verkehrstoten. Die Hälfte aller im Straßenverkehr Getöteten kommt laut Unfallstatistik bei Abkommensunfällen oder Frontalkollisionen ums Leben. Diesem Unfalltyp gilt auch der Schwerpunkt von EuroRAP: "Es geht um eine verbesserte Gestaltung von Sturzräumen, wie etwa den Auslaufzonen, und um eine optimierte bauliche Mitteltrennung", erklärt Michalek. Erste erfolgreiche Maßnahmen wurden in Österreich bereits mit dem Tausch der Alu-Leitschienen gegen durchbruchsichere Beton-Leitwände gesetzt. Im Autobahn- und Schnellstraßennetz der Asfinag werden nur noch bauliche Mitteltrennungen anstelle von doppelten Sperrlinien errichtet.

"EuroRAP ist ein Instrument in der Verkehrssicherheitsarbeit. Wir erwarten, dass die Sicherheitsinspektionen und Risikobewertungen rasch in Sanierungen und Ausbaumaßnahmen auf Österreichs Straßen umgesetzt werden. Nur so wird das Sicherheitsniveau insgesamt verbessert", fordert Michalek. (red)