Der Vorschlag des Ministers wurde wiederum im Vatikan gutgeheißen, löste gleichzeitig jedoch hitzige Reaktionen in Italiens politischer Szene aus. Storaces Parteichef Gianfranco Fini betonte, man dürfe an dem Abtreibungsgesetz nicht rütteln.
Wahlkampfthema
Sprecher der Opposition werfen nun Storace vor, das im Jahr 1981 durch eine Volksabstimmung bestätigte "liberale" Abtreibungsgesetz abschaffen zu wollen, um damit die Unterstützung des katholischen Lagers für sich zu gewinnen. Auch Frauenverbände drohten mit heftigen Protesten, sollte die Mitte-Rechts-Allianz das Gesetz revidieren. Die Frage der Schwangerschaftsunterbrechung droht zu einem Wahlkampfthema vor den Parlamentswahlen am 9. April zu werden.
In Italien ist das Thema des Schwangerschaftsabbruchs besonders aktuell, seitdem in zwei italienischen Regionen die Abtreibungspille RU 486 getestet wird. Der Papst hatte vergangene Woche an die italienischen Bischöfe einen Appell gerichtet, in dem er hervorhob, dass das menschliche Leben von der Empfängnis an bis zu einem natürlichen Ende verteidigt werden müsse.