Wien/Linz - In Österreichs Apotheken hat es am Montag entgegen Ankündigungen in den Medien noch keinen neuen Grippeimpfstoff gegeben. Viele Impfwillige gingen vergebens in die Apotheke. Am Sonntag war über den Radiosender Ö3 verbreitet worden, dass 100.000 Dosen des Impfstoffs "Fluad" der Firma Novartis erhältlich sein sollen.

"Zu Chaos in Arztordinationen geführt"

Die Ärztekammer Oberösterreich kritisierte am Montag in einer Aussendung die "Fehlinformation" scharf. Der Influenza-Impfstoff treffe erst am Mittwoch beim Pharma-Großhandel ein und vorerst handle es sich dabei auch nur um eine erste Teillieferung. "Die Fehlinformation über den Liefertermin hat zu einem Chaos in allen oberösterreichischen Arztordinationen geführt". Der Vizepräsident der OÖ-Ärztekammer, Peter Niedermoser, riet den Patienten daher, sich nicht vor Donnerstag wegen Grippe-Impfungen in den Arzt-Praxen anzustellen.

Gleiches gelte das übrige Bundesgebiet. Die Verzögerung beim Ausliefern liege vor allem an den fehlenden, aber vorgeschriebenen deutschen Beipacktexten.

Nur in Wien "ein paar Tausend Dosen"

Nur im Wiener Gesundheitsamt könne man sich derzeit gleich impfen lassen. "Dort liegen ein paar Tausend Dosen auf", hieß es. In den Apotheken sei mit einer Ausgabe nicht vor Ende der Woche zu rechnen.

Der Versorgungsengpass war entstanden, weil sich heuer wegen der Vogelgrippe-Hysterie deutlich mehr Menschen auch gegen die Influenza impfen lassen wollten, obwohl damit kein Schutz gegen die nach derzeitigen Erkenntnissen nicht von Mensch zu Mensch übertragbare tödliche Tierkrankheit verbunden ist. Die Gebietskrankenkasse Oberösterreich hatte Anfang November von einer im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent höheren Nachfrage nach Grippeimpfungen berichtet. (APA)