2004/05 wurden in der shoe&shirt-Gruppe (im Besitz des Industriellen Georg Kapsch) 2,43 Millionen Paar Kinderschuhe abgesetzt, für 05/06 wird ein Absatzvolumen von 3,3 Millionen angepeilt, teilte Alf Netek, Geschäftsführer von Richter und geschäftsführender Gesellschafter von shoe&shirt, am Montag bei einem Pressegespräch in Wien mit. Mit einem Absatzplus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Umsatzplus von 21 Prozent ist Richter die erfolgreichste Marke der Gruppe. 2004/05 wurden 28 Mio. Euro Brutto-Umsatz erzielt und 1.215.304 Paar Richter-Schuhe verkauft. Zur Ertragslage wurden keine Zahlen angegeben, Richter Schuhe liege jedenfalls im Gewinnbereich, so der Geschäftsführer.
Wachstum auch in schwierigen Märkten
"Am schwierigen Markt der Kinderschuhe konnte sich Richter durch Wachstum behaupten", erläuterte Netek die Expansionsschritte: Von den Kernmärkten in Österreich, Deutschland und der Schweiz sei das Unternehmen durch Zukäufe (zuletzt 2004 die französische Kinderschuhgruppe GBB) und die gezielte Übernahme von Vertriebspartnern des ehemaligen Konkurrenten "Elefanten-Schuhe" nach West-, Nord- und Osteuropa gewachsen. Der Exportanteil der Richter GmbH liege bereits bei 80,5 Prozent. Als nächstes Ziel wird der Markteintritt in Slowenien und Kroatien angepeilt.
Produziert werden die Kinderschuhe noch zu 60 Prozent in Europa, nämlich in zwei Werken in der Slowakei (Production Partizanske) und in Ungarn (Production Vasvar) sowie zu 40 Prozent bei internationalen Partnern vorwiegend in Asien. Aus Kostengründen werde die Herstellung weiter in Billigproduktionsländer verlagert, auch die neue von der Designerin Irene Schenk entworfene Babytasche soll entweder in China oder in Brasilien produziert werden. Die "Denkzentrale" der gesamten Produktion für Entwicklung und Design ist im oberösterreichischen Hofkirchen angesiedelt, Sitz der Richter GmbH ist im oberösterreichischen Pasching. Von 981 Mitarbeitern sind 152 in Österreich tätig.
Der richtige Schuh
Damit jedes Kind den passenden Schuh findet hat Richter eine Schuhmessschablone entwickelt: Alleine mit der Längenmessung des Fußes soll die richtige Schuhgröße ermittelt werden können. 20.000 Schablonen wurden schon an den Fachhandel versandt. "Zu viele Kinder gehen mit zu kleinen Schuhen herum", kritisiert Netek, auch die Weitergabe von Schuhen an jüngere Geschwister sei "Sparen am falschen Platz". Mit dem geplanten Angebot von Einlagesohlen in der "Richter edition" sollen die Kinderfüße zumindest keinen vom älteren Geschwisterl "ausgehatschten" Schuh mehr tragen müssen.