Bei der vor allem von Norwegen finanzierten Untersuchung durch das "Research and Documentation Center" in Sarajewo wurden bis Ende Oktober 93.000 Kriegsopfer namentlich erfasst. Tokaca sagte, die endgültig fertige Liste werde "ziemlich genau die Zahl 100.000 erreichen. Nach den seit April 2004 durchgeführten Nachforschungen waren 70 Prozent der Toten Bosniaken (bosnische Moslems), 25 Prozent gehörten zur Gruppe der bosnischen Serben, fünf Prozent waren bosnische Katholiken. Mit Letzteren gemeint sind offenbar ethnische Kroaten.
Auch das UNO-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in Den Haag geht von einer Zahl von etwa 100.000 Kriegsopfern aus. Tokaca sagte zu den vor allem in Bosnien selbst weiter kursierenden Angaben mit mindestens doppelt so vielen Toten: "Die stammten immer von politischen Aussagen und bezogen sich niemals auf konkrete Untersuchungen."