Thor Heyerdahl arbeitete mit Nazi-Rasseforschern zusammen
Norweger begeisterte sich angeblich über die "charakterfeste deutsche Rasse"
Redaktion
,
Oslo - Der norwegische Entdecker, Anthropologe und
Archäologe Thor Heyerdahl (1914-2002) hat 1938 mit einem der
führenden "Rasseforschern" der deutschen Nationalsozialisten
kooperiert und sich begeistert über die "charakterfeste deutsche
Rasse" geäußert. Wie der Schriftsteller Ragnar Kvam jr. in einer
neuen Biografie über den weltberühmten Abenteurer berichtet, schenkte
Heyerdahl dem als führenden Rasseforscher bei den Nationalsozialisten
geltenden Prof. Hans Günther (1891-1968) an der Universität Jena
einen Schädel, den er ein Jahr zuvor von seinem ersten Aufenthalt auf
den Marquesa-Inseln im Pazifik mitgenommen hatte.
Heyerdahl wurde mit einem Schlag weltberühmt, als er 1947 auf dem
primitiven Balsafloß "Kon-Tiki" über den Pazifik von Peru nach Tahiti
segelte. Damit wollte er gegen die Meinung der etablierten
Wissenschaft die Möglichkeit beweisen, dass Polynesien von
Südamerikanern besiedelt wurde. Über seine Reiseeindrücke in
Deutschland 1938, bei denen er mit mit Günther eine kontinuierliche
Zusammenarbeit durch Zulieferung weiterer Schädel aus dem pazifischen
Raum vereinbarte, schrieb Heyerdahl an seine Mutter: "Du glaubst
nicht, wie wunderbar der Übergang ist, wenn man aus Frankreich
hierher zu dieser charakterfesten Rasse kommt." (APA/dpa)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.