Italien hat der Zeitung zufolge ausreichend Beweismaterial, nach dem es sich bei etlichen dieser Kulturgüter um illegal ausgegrabene und aus dem Land geschmuggelte Kunst handelt. Seit vergangener Woche läuft in Rom bereits ein spektakulärer Prozess gegen die ehemalige Getty-Kuratorin Marion True. Die Staatsanwaltschaft wirft der 57-Jährigen vor, in den 80er und 90er Jahren mehr als 40 antike Kunstwerke im Wert von rund 20 Millionen Dollar angekauft zu haben, obwohl sie gewusst haben soll, dass diese aus Raubgrabungen in Süditalien stammten.
Keine Stellungnahme des Metropolitan Museums
Das Metropolitan Museum in New York lehnte eine Stellungnahme vor der Unterredung in Rom ab. Auch die Met-Kuratorin Shelby White, die zusammen mit ihrem inzwischen gestorbenen Mann Leon Levy einige der umstrittenen Kunstwerke erworben und an das Museum verliehen oder verschenkt hatte, verweigerte jeden Kommentar.
Die Nachforschungen der italienischen Behörden hatten bereits vor zehn Jahren begonnen. Damals fielen der Polizei in dem Genfer Warenhaus des italienischen Kunsthändlers Giacomo Medici fast 2.000 archäologische Fundstücke sowie 4.000 Polaroid-Fotos von Vasen, Amphoren und Skulpturen aus Raubgrabungen in die Hände. Auf den Bildern waren unter anderem auch Exponate des Met-Museums zu sehen.