Der ehemalige Premier und Finanzminister Benjamin Netanyahu beschimpfte den Regierungschef am Dienstag als "Diktator" und warf ihm Korruption vor. Die palästinensische Führung drückte die Hoffnung aus, dass die innenpolitischen Veränderungen in Israel dem Friedensprozess im Nahen Osten neuen Schwung geben könnten.
Umfragen
Nach einem von der Tageszeitung "Maariv" veröffentlichten Umfrageergebnis könnte Sharons neue Partei stärkste Fraktion im Parlament werden. Sie käme demnach auf 30 der insgesamt 120 Abgeordnetensitze. Die Arbeiterpartei mit ihrem neuen Vorsitzenden Amir Peretz könnte 26 Sitze erobern. Likud würde 15 Mandate erhalten, sollte Netanyahu zum neuen Vorsitzenden gewählt werden.
Die Zeitung "Yediot Ahronot" kam in einer Umfrage auf 33 Sitze für Sharon, Labour würde 26 Abgeordnete stellen, Likud 12. Die Zeitung "Haaretz" schrieb, die derzeitige Anfangseuphorie für Sharon könne sich auch wieder legen. Parteineugründungen waren bisher in der jüngeren israelischen Geschichte nur wenig erfolgreich.
Sobald das politische Erdbeben in Israel abklinge, werde es hoffentlich einen Partner geben, mit dem "ein endgültiges Abkommen" erzielt werden könne, sagte der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat.