Belgrad/Den Haag - Der frühere Ministerpräsident des Kosovo, Ramush Haradinaj, darf sich noch mindestens bis zum 6. Dezember nicht öffentlich mit Politik befassen. Das teilte das UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen in Ex-Jugoslawien mit, von dem sich Haradinaj wegen Kriegsverbrechen während des Kosovo-Krieges 1998/99 zu verteidigen hat.

Haradinaj, der sich bis zum Prozessbeginn vor dem Haager Tribunal in Freiheit befindet, wurde Anfang Oktober seitens des Tribunals genehmigt, sich politisch zu betätigen. Nach einem Einspruch der Tribunalsanklage, über die nun das Tribunal am 6. Dezember zu entscheiden hat, wurde der Beschluss vorübergehend außer Kraft gesetzt.

Die Haager Anklage wurde gegen Haradinaj, den ehemaligen Befehlshaber der albanischen Extremisten, der Befreiungsarmee des Kosovo (UCK), im Westen der Provinz, Anfang März erhoben. Haradinaj legte unmittelbar danach sein Amt als Ministerpräsident zurück und stellte sich dem Tribunal. (APA)