Pressburg/Wien - Der slowakische Verkehrsminister Pavol Prokopovic hat die Mitglieder jener Kommission ernannt, die entscheiden soll, wer 66 Prozent der Anteile an den Flughäfen Pressburg und Kosice erwerben wird. "Die Namen der Kommissionsmitglieder werden wir nicht publik machen, um die Möglichkeit zur Einflussnahme zu reduzieren", sagte der Pressesprecher des slowakischen Verkehrsministeriums, Tomas Sarluska.

Drei Mitglieder der Kommission werden vom Verkehrsministerium selbst gestellt, je zwei vom Wirtschaftsministerium, vom Nationalen Vermögensfonds (FNM) und vom Privatisierungsausschuss im Parlament. Die erste Sitzung der Kommission soll noch in dieser Woche stattfinden. Dabei soll der Privatisierungsberater, die österreichische Meinl Bank, zum Verdacht Stellung nehmen, dass die Raiffeisen Zentralbank (RZB) mit ihrer Beteiligung an zwei Bieterkonsortien gegen die Regeln der Ausschreibung verstoßen haben könnte.

Proteste gegen österreichischen Zuschlag

Zur Sprache kommen wird auch ein Brief des irischen Billigfliegers Ryanair an den slowakischen Premier Mikulas Dzurinda und an Verkehrsminister Prokopovic. Ryanair droht darin, den Flughafen Pressburg künftig nicht mehr anzufliegen, falls der slowakische Flughafen an den Flughafen Wien-Schwechat verkauft werden sollte.

Das Bieterkonsortium ISAP (Independent Slovak Airport Partners) mit dem Flughafen Köln-Bonn und der Airport Consulting Vienna (ACV) hat bereits eine Beschwerde bei der EU-Kommission angekündigt, falls der Wiener Flughafen den Zuschlag erhalten sollte. Der Flughafen Wien würde dadurch ein Monopol in der Region erlangen, sagte Corinne Namblard, Generaldirektorin des Galaxy Fund, der ebenfalls dem ISAP-Konsortium angehört, zur Tageszeitung "Pravda". (APA)