Gegen jenen 52 Jahre alten praktischen Arzt aus der Obersteiermark, gegen den seit der Vorwoche ermittelt wird, weil er angeblich pornografische Fotos von Patientinnen - darunter von Minderjährigen bzw. Unmündigen - angefertigt haben soll, ist am Dienstag vom Amt der steirischen Landesregierung ein vorläufiges Berufsverbot verhängt worden. Die Untersagung der Berufsausübung gilt bis zum Abschluss des Strafverfahrens, hieß es aus dem Büro von Gesundheitslandesrat Helmut Hirt (S).

Zu dem Fall einer 49 Jahre alten Knittelfelderin, die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Mediziner erhebt, meinte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Leoben, Thomas Mühlbacher, dass eine Wiederaufnahme dieses Verfahrens "sehr unrealistisch" sei. Die Frau hatte 2004 - zwei Jahre nach dem Zwischenfall - Anzeige gegen den heute 52-Jährigen erstattet, nachdem sie vor seiner Ordination von ihm angesprochen worden und mitgenommen worden war. Anschließend soll es dann zu sexuellen Handlungen gekommen sein. "Ein Gutachten ergab damals, dass die Frau trotz ihrer Behinderung in der Lage gewesen ist, zu erkennen, worum es ging", erklärte Mühlbacher.

"Von einer Vergewaltigung im juristischen Sinne kann keine Rede sein", sagte Mühlbacher. Wegen Ermangelung an Beweisen und fehlenden Grundlagen hätte es keine Anklage gegeben. An der Beweislage vom Vorjahr habe sich bis dato nichts geändert. Von Gewaltanwendung und demnach einer Vergewaltigung sei nie die Rede gewesen, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. (APA)