Washington/Rom/Paris - Das Weiße Haus hat am Dienstag Angela Merkel zur Wahl zur deutschen Bundeskanzlerin gratuliert und ein baldiges Treffen zwischen ihr und Präsident George W. Bush in Aussicht gestellt. "Wir beglückwünschen Angela Merkel (...) und freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit mit ihr und der neuen Regierung bei der Stärkung der amerikanisch-deutschen Partnerschaft mit dem Ziel, Freiheit und Wohlstand auf der Welt zu fördern", sagte eine Regierungsbeamtin.

Was ein Treffen von Bush und Merkel angehe, habe das Weiße Haus im Augenblick nichts bekannt zu geben, "aber wir freuen uns auf eine baldige Begegnung zwischen den beiden Führungspersönlichkeiten". Die Beamtin wies zugleich darauf hin, dass Bush schon im Oktober Merkel telefonisch gratuliert und ihr gesagt habe, dass er sich darauf freue, auf dem starken Fundament der deutsch-amerikanischen Beziehungen aufzubauen.

Auch das US-Außenministerium sprach Merkel Glückwünsche aus. Deutschland und die USA seien enge Freunde, und man freue sich auf eine weitere Verstärkung der Zusammenarbeit, sagte Sprecher Justin Higgins.

Berlusconi: "Dein persönlicher Sieg"

Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat Angela Merkel zu ihrer Wahl zur ersten deutschen Bundeskanzlerin gratuliert. "Dein persönlicher Sieg - die erste Frau an der Spitze Deutschlands zu sein - hat eine historische Bedeutung, auch für all diejenigen in Europa, die das gleiche Erbe an Idealen und Werten teilen, auf die Du Dich berufst", schrieb Berlusconi.

Er hoffe für die Zukunft auf eine noch intensivere Zusammenarbeit zwischen beiden Regierungen, um so gemeinsam die Probleme der Europäischen Union und die Fragen des Friedens und der internationalen Sicherheit anzugehen.

"Willkommen in Paris"

Der französische Altpräsident Valéry Giscard d'Estaing wünschte Merkel auch im französischen Interesse ein erfolgreiches Regieren. "Herzlich Willkommen in Paris, Kanzlerin Angela Merkel! Deutschland und Europa brauchen den Erfolg ihrer großen Koalition", schrieb Giscard in einem Beitrag zur Pariser Wirtschaftszeitung "Les Echos" (Mittwochausgabe) zu Merkels erstem offiziellen Besuch am Mittwoch an der Seine.

Mit dem deutschen EU-Vorsitz und der Präsidentenwahl in Frankreich zeichne sich für das Frühjahr 2007 "eine historische Chance" ab, um Europa neue Strukturen zu geben und für die Globalisierung zu wappnen, schrieb Giscard. Er begrüßte die Selbstverpflichtung der großen Koalition darauf, unter deutschem EU-Vorsitz "dem Europäischen Verfassungsvertrag neue Impulse zu verleihen". Auch das Bekenntnis zur deutsch-französischen Zusammenarbeit und die Festlegung der Koalition gegen einen EU-Beitrittsautomatismus für die Türkei seien "für die Franzosen von größtem Interesse". (APA/dpa)