New York - In der westsudanesischen Krisenregion Darfur hat sich die humanitäre Lage nach Einschätzung der Vereinten Nationen erneut verschlechtert. In einem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht beklagt UN-Generalsekretär Kofi Annan zahlreiche Fälle von Gewaltanwendung gegen Zivilisten, darunter die Ermordung von Kindern und die Vergewaltigung von Mädchen und Frauen.

Trotz der Zusagen der Regierung in Khartum, mit verstärkten Kontrollen die Sicherheit der Zivilbevölkerung zu gewährleisten, trieben gewalttätige Banden in dieser Region ihr Unwesen, heißt es in dem UN-Bericht. Im Westen Sudans drohe "die vollständige Anarchie", erklärte Annan. Fünf Soldaten der Friedensmission der Afrikanischen Union waren bei einem Feuergefecht mit einer bewaffneten Gruppe im Oktober getötet worden.

Laut UN-Schätzungen wurden in dem seit Februar 2003 anhaltenden Konflikt zwischen Rebellengruppen, Regierungstruppen und arabischen Reitermilizen bis zu 300.000 Menschen getötet. Etwa 2,6 Millionen Menschen wurden demnach in die Flucht getrieben. (APA)