Graz - Vor rund drei Jahren überlegte der damalige
Justizminister Dieter Böhmdorfer eine "neue Gebäudephilosophie"
bei den Justizanstalten. Teure Außenstellen sollten geschlossen und
verkauft werden, so auch jene zur Justizanstalt Graz-Karlau gehörende
in Maria Lankowitz. Heute ist davon keine Rede
mehr. Dennoch wurde der Betrieb, der zunächst primär auf
Landwirtschaft und Eigenversorgung ausgerichtet war, auf verschiedene
Dienstleistungen im Rahmen des gelockerten Vollzugs umstrukturiert -
Häftlinge arbeiten unter anderem als Köche bei McDonald's.
Auf das Leben nach Entlassung vorbereiten
"In der Außenstelle werden Strafgefangene des gelockerten Vollzuges und des Entlassungsvollzuges betreut", erklärte Oberst Franz Hochstrasser, Leiter der
Justizanstalt Graz-Karlau. Wir haben die Aufgabe, die Menschen auf ihr Leben nach
der Entlassung vorzubereiten - in der Landwirtschaft gibt es aber
keine Beschäftigungsmöglichkeit mehr", erklärt Hochstrasser.
Nun arbeiten die Gefangenen für Privatfirmen, entweder in der
Außenstelle oder auch tagsüber als Freigänger.
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Noch zur Zeit Böhmdorfers wurden die Schließungspläne
zurückgenommen. Unter seiner Nachfolgerin Karin Gastinger sind
sie kein Thema mehr, wie der Pressesprecher der Justizministerin,
Christoph Pöchinger bestätigt. "Es sind Expertengespräche geführt
worden, und es ist schnell klar gewesen, dass eine solche Maßnahme
nicht sinnvoll ist", erläuterte Pöchinger auf APA-Anfrage. In einer
Zeit der ausgelasteten Haftanstalten wäre dies auch kontraproduktiv:
"Im Gegenteil - wir bauen laufend Außenstellen aus." (APA)