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Foto: REUTERS/Morteza Nikoubazl
Teheran - Der neue iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad hat bei der Durchsetzung seines Wunschkandidaten für das wichtige Ölministerium im Parlament zum dritten Mal eine Niederlage erlitten. Mehr als 70 Prozent der 292 Abgeordneten stimmten am Mittwoch gegen den Raffineriedirektor und früheren hochrangigen Beamten im Innenministerium Mohsen Tasalloti. Fast fünf Monate nach der Wahl des als ultra-konservativ geltenden Politikers am 24. Juni ist damit die neue Regierung immer noch nicht komplett.

Viele Abgeordneten bezweifelten abgesehen von der Eignung Tasalottis dessen Loyalität zu Ahamdinejad. Tasalloti gilt als Parteigänger der Reformer um den früheren Präsidenten Mohammed Khatami. Zudem wurden Befürchtungen laut, vertrauliche Informationen könnten bei ihm nicht sicher sein, da viele seiner Verwandten in Amerika lebten und Tasalloti selbst eine "Green Card" zur Einreise in die USA besitze. Erstmals in der 26-jährigen Geschichte der Islamischen Republik muss ein Präsident jetzt einen vierten Kandidaten für das Amt zur Kontrolle der Ölindustrie aufstellen, aus der der Iran 80 Prozent seines Staatshaushalts bestreitet.

Bereits im August war Ahmadinejads erster Wunschkandidat für das Ölministerium, Ali Saidlu - zusammen mit den Kandidaten für die Ministerien Soziales, Erziehung und Kooperativen - im Parlament durchgefallen. Anfang November hatte Sadek Mahsuli kurz vor der Abstimmung seine Kandidatur zurückgezogen, nachdem klar geworden war, dass er im Parlament nicht die nötige Zustimmung finden würde. Die Abgeordneten warfen auch ihm mangelnde Sachkenntnis vor. (APA/dpa)