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Helmut Denk: "Ich habe Loyalität vorgelebt, man kann mir nur einen Vorwurf machen: Dass ich zu lange gewartet habe".

Foto: APA/ Pfarrhofer

Wien – Mit den Idolen Toni Polster und Herbert Prohaska und einem Budget zwischen 15 und 20 Millionen Euro will Helmut Denk den Fußball-Klub Austria Wien in die Zukunft führen. Der 63-jährige Unternehmer präsentierte am Mittwoch Abend seine Pläne, mit denen er in die Generalversammlung am Donnerstag (18:30 Uhr, Rathauskeller) geht.

Denk hatte an der Spitze einer Gruppe am 11. November einen Misstrauensantrag gegen das Präsidium angekündigt, zehn Tage später erklärte Mäzen Frank Stronach, den Betriebsführungsvertrag zwischen dem Verein und der Magna-Tochter Sport Managment Internationale (SMI) spätestens mit 30. Juni 2007 zu beenden. Nun ist die Zukunft des Klubs offen, die will Denk aber entscheidend mitgestalten.

Keine sofortige Übernahme

Denk will sich am Donnerstag in eine Position bringen (könnte auch Vize-Präsident sein), in der er seine Ziele umsetzen kann. Er will zunächst eine Abwahl von Präsident Peter Langer und einen Misstrauensantrag gegen die Vize-Präsidenten Andreas Rudas und Peter Pelinka einbringen und danach seine Pläne realisieren. Ein sofortiges Ende des Betriebsführungsvertrages, wie von Stronach angeboten, strebt er nicht an. "Es wäre nicht seriös wenn ich behaupten würde, dass ich die Austria sofort übernehmen könnte. Ein vorstellbarer Zeitpunkt wäre der 30. Juni 2006", erklärte Denk.

Hauptsponsor mit Bankgarantie

Er könne dann aber ein "Budget anbieten, dass den Fortbestand der Austria gewährleistet. Es sollten zwischen 15 und 20 Millionen Euro sein", erklärte er. Die vier Sponsoren, die in einem Bericht der Info-Illustrierten "News" genannt wurden, dementierten zwar umgehend einen Einstieg, doch Denk bleibt ruhig. Es habe mit international renommierten Unternehmen Gespräche gegeben, unter anderem mit einem Hauptsponsor, von dem bei einem Rechtsanwalt eine Bankgarantie und eine Absichtserklärung hinterlegt seien. In der "News"-Geschichte wäre nur ein Teil von ihm, "der Rest ist Spekulation. Was an dem Interview stimmt, hebe ich mir für die Generalversammlung auf."

Neue, alte Partner

Selbst mit Stronach könnte er sich aber eine Zusammenarbeit vorstellen. "Wenn ihm das Wohl der Austria am Herzen liegt, hat er einen absoluten Partner in mir. Dann entwickelt sich vielleicht das Feuer, von dem er geträumt hat, und das uns vielleicht in die Champions League bringt", sagte Denk, der eigenen Angaben zu Folge schon mit den Idolen Prohaska und Polster gesprochen hat. "Sie sagen, dass man zunächst eine neue Ebene schaffen muss, um sich nicht in Grabenkämpfen aufzureiben. Ich möchte Polster und Prohaska zurück holen, ob es gelingt, ist eine andere Frage", meinte Denk.

"Stich ins Herz"

Das Kuratoriumsmitglied ist sich jedenfalls sicher: "So viele Fehler wie in der Vergangenheit gemacht wurden, passieren mir sicher nicht". Allerdings: "Ich weiß nicht, ob alle, die das Papier unterschrieben haben, bis zuletzt meine Courage haben. Ich habe Loyalität vorgelebt, man kann mir nur einen Vorwurf machen: Dass ich zu lange gewartet habe". Denn den ersten "Stich ins Herz" habe er bei der Demontage von Prohaska gespürt, "das hat sich dann wie ein Roter Faden fortgesetzt. Der letzte Auslöser war der Polster-Rauswurf." Sollten die Mitglieder von seinen Plänen nicht überzeugt sein, dann werde "die Welt nicht untergehen und ich meinen Geburtstag am Sonntag auf dem Fußball-Platz feiern". (APA)