Berlin - Raucher gleichen einer Studie zufolge ihre steigenden Kosten in Folge einer Tabaksteuererhöhung durch intensiveres Rauchen aus.

Die Analyse von Daten aus den USA habe nicht nur gezeigt, dass Raucher bei einer Tabaksteuererhöhung auf stärkere Zigaretten wechseln, sondern auch Hinweise geliefert, dass aus jeder Zigarette mehr Nikotin gezogen werde. Die Studie der Forscher Jerome Adda und Francesca Cornaglia vom University College London ergab, dass eine einprozentige Steuererhöhungzu zu einer um 0,4 Prozent höheren Intensität des Rauchens führt.

Kein positiver Gesundheitseffekt

Mit ihrer vom Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) veröffentlichten Studie ziehen die Forscher den oft angeführten positiven Effekt einer höheren Tabaksteuer für das Gesundheitssystem in Zweifel. "Unsere Ergebnisse stellen damit den Nutzen von Steuern zur Regulierung des Rauchens in Frage, insbesondere, weil die medizinische Literatur gezeigt hat, dass eine zunehmende Intensität des Rauchens gesundheitsschädlich ist", schrieben die Forscher.

Die Ökonomen nutzten für ihre Analyse Daten einer Befragung von rund 20.000 Personen in den USA in den Jahren 1988 bis 1994 beziehungsweise 1999 bis 2000. Dabei wurden unter anderem nicht nur Zahl, Marke und Schadstoffgehalt der von ihnen gerauchten Zigaretten erfasst, sondern auch regelmäßig Speichelproben genommen, um die Nikotin-Aufnahme mittels des Abbauprodukts Cotinin zu messen. Das Cotinin-Niveau bezogen auf die Zahl der gerauchten Zigaretten setzten die Forscher als Maß für die Intensität des Rauchens an. Diese Daten setzten die Forscher in Beziehung zur Entwicklung der Tabaksteuer in den USA. (APA)