Für lange Autofahrten, Unterricht und Menschen mit Sehschwäche: Zeitungsartikel auf CD.

Foto: STANDARD/Cremer

Auf ihrem Gebiet ist Beate Stocker Medienpionierin. Seit Jahren sorgt sie mit ihrer digitalen Hörzeitschrift "kompakt" für komfortable Zeitungsnutzung auf CD. Jetzt schickt die umtriebige Wienerin ein weiteres Projekt für Lesefaule nach: "Der Linguist" bietet aktuelle Artikel aus österreichischen Tageszeitungen – darunter auch aus dem STANDARD – in Englisch und Französisch an.

Wobei die "Lesefaulen" nur eine Zielgruppe Stockers sind: Sie macht sich einerseits den boomenden Markt der Hörbuch-CDs zunutze, kooperiert aber auch mit Schulen. Damit könne man "so manche Nachhilfestunde sparen", erklärt Stocker. Blindenverbände stehen ebenfalls auf ihrer Abnehmerliste.

Auf eigenes Risiko

Der Linguist soll fünfmal im Jahr erscheinen, ein Abo kostet rund 20 Euro zuzüglich Versand. Welche Artikel zur Auswahl kommen, entscheidet Stocker selbst, "je nach Aktualität, und was junge Menschen interessiert". In der aktuellen Ausgabe sind das etwa Berichte über Lance Armstrong, die Versteigerung von Luke Skywalkers Laserschwert, die Sonnenbrücke in Rattenberg oder Innviertler Goldschürfer.

Reich ist Stocker damit freilich noch nicht geworden, denn die Produktion erfolgt auf eigenes Risiko, durch einen "riesengroßen Kredit". Der Vertrieb erfolgt vorerst noch direkt auf dem Postweg, wiewohl Stocker ständig auf der Suche nach Kooperationspartnern ist: "Allein ist die Sache kaum noch zu bewerkstelligen."

Dennoch denkt Stocker an neue Projekte: "kompakt" soll es in Zukunft auch für Pflichtschüler geben. (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 24.11.2005)