Das größte Projekt wird die neue Wiener Außenring-Schnellstraße (S1) zwischen Vösendorf und Schwechat sein. Der 16,2 Kilometer langen Schnellstraßenabschnitt soll im Sommer eröffnet werden. Die Gesamtkosten beziffert die Asfinag seit dem Baubeginn 2001 mit netto rund 430 Mio. Euro.
"Jahr des Tunnels"
Außerdem wird 2006 laut dem Sprecher das "Jahr des Tunnels" werden: Der Tauern-Tunnel (A10), der Lainberg-Tunnel (A9), der Roppener Tunnel (A12) und der Pfänder-Tunnel (A14) erhalten eine zweite Röhre.
Gebaut wird auch weiter auf der Südautobahn (A2) am Pack-Abschnitt, auf der Burgenland-Schnellstraße an den Knoten Wulkaprodersdorf und Mattersburg und an der Sanierung der Westautobahn (A1) - im kommenden Jahr vor allem im Raum Wien Auhof/Hadikgasse. Dafür wird die Sanierung der A1 im Bereich Seewalchen im Frühjahr abgeschlossen.
Voraussichtlich im Herbst 2006 startet dann der Bau der ersten privaten Autobahn Österreichs, der Nordautobahn A5. Die Auftragsvergabe für Bau und Betrieb des ersten Autobahnabschnitts von Wien bis Mistelbach will die Asfinag bis zum Frühjahr abwickeln. Beginnen soll der insgesamt voraussichtlich rund 725 Mio. Euro teure Bau im Bereich Süßenbrunn - konkret mit der Anbindung an die Südosttangente (A23) und an die Donauuferautobahn (A22).
Bei der Nordautobahn übernimmt der Errichter und Betreiber im Rahmen eines so genannten Public-Private-Partnership-Modells (PPP) zunächst die komplette Finanzierung, die Asfinag zahlt dem Autobahnbetreiber dann eine jährliche Vergütung für den Betrieb.
Anleihen
Bei den herkömmlichen Projekten muss die Asfinag die Baukosten unmittelbar finanzieren. Vorsorglich hat die Autobahngesellschaft in den vergangenen Wochen bereits zwei Anleihen mit einem Gesamtvolumen von 2 Mrd. Euro begeben und damit heuer deutlich mehr vom Kapitalmarkt ausgeliehen als in den Jahren davor.
Dafür wird es im nächsten Jahr laut dem Unternehmenssprecher voraussichtliche keine Asfinag-Anleihe geben. Bis 2015 wird die Verschuldung der Asfinag mit den mittelfristig geplanten Bauprogrammen dennoch von derzeit rund 9 auf bis zu 14 Mrd. Euro ansteigen.
Allerdings sollen die neuen Schulden durch zusätzliches Eigenkapital aus den Maut- und Vignetteneinnahmen gedeckt werden. Die Eigenkapitalquote von heute 5 Prozent soll bis zum Schuldenhöhepunkt auf 10 Prozent ansteigen. Die Maut- und Vignettenerlöse werden heuer bei rund 1,2 Mrd. Euro liegen, also etwa gleich hoch sein wie die Bauausgaben.