Ein Großteil der Drogenkonsumenten in Afghanistan nimmt dem UNO-Bericht zufolge Haschisch, gefolgt von Opium (150.000 Konsumenten), Heroin (50.000) und Medikamenten. Ursache für den gestiegenen Drogenkonsum sei das "harte Leben" in dem von jahrzehntelangem Krieg geplagten Land, sagte der afghanische Drogenbeauftragte Mohammed Safar: "Das Leben wird härter, die Menschen sind erschöpft, sie haben Krieg, Exil und Rückkehr erlebt, sie sind arbeitslos oder haben harte Jobs." Ein großer Teil der afghanischen Drogensüchtigen habe in Flüchtlingslagern im Iran oder Pakistan mit dem Rauschgift angefangen.
In manchen afghanischen Familien werde Opium genutzt, um Kinder ruhig zu stellen, erklärte Buddenberg. Zudem würden Kinder oft beim Opium-Anbau eingesetzt. Erstmals seit dem Sturz der Taliban 2001 ging die Drogen-Anbaufläche in Afghanistan in diesem Jahr zurück. Laut UNODC verringerte sie sich um 21 Prozent auf 104.000 Hektar. Allerdings hätten andererseits die günstige Witterung und eine geringe Krankheitsrate bei den Pflanzen zu einem höheren Ertrag der Felder geführt. So sei die tatsächliche Opiumproduktion nur um rund 2,5 Prozent auf 4.100 Tonnen gefallen.