Istanbul - Nach den skandalösen Vorkommnissen um das
WM-Playoff-Rückspiel zwischen der Türkei und der Schweiz in Istanbul
ist der türkische Fußball-Verband intensiv um Schadensbegrenzung
bemüht. Verbandspräsident Levent Bicaki traf am Donnerstag den
FIFA-Präsidenten Joseph Blatter in Zürich, um über die zahlreichen
Zwischenfälle vor und nach der Partie zu reden. Die FIFA gab keinen
Kommentar zu der von den Türken erbetenen Unterredung ab. Am Mittwoch
war Bicaki bereits beim SFV-Präsidenten Ralph Zloczower in Bern
vorstellig geworden.
Mehmet Özdilek, der vor drei Tagen als Assistent des
Nationaltrainers Fatih Terim zurückgetreten war, schlug öffentlich
reuige Töne an. "Ich bedaure diese schlimmen Taten zutiefst. Dieses
Verhalten ist meiner nicht würdig", sagte der 39-Jährige in Istanbul.
Nachdem die Türken trotz des 4:2-Sieges im Rückspiel die
Qualifikation für die WM-Endrunde in Deutschland verpasst hatten, war
es kurz nach Spielschluss zu wüsten Ausschreitungen gekommen.
Fernsehbilder zeigen, wie Özdilek dem Schweizer Valon Behrami ein
Bein stellte, worauf sich Benjamin Huggel mit einem Tritt rächte.
Özdilek wird am kommenden Montag und Dienstag mit zahlreichen
weiteren Zeugen zu einer Anhörung vor der Disziplinar-Kommission der
FIFA zu erscheinen haben. Die FIFA kann im Extremfall eine Sperre
gegen den türkischen Verband, das heißt den Ausschluss von der
nächsten WM-Qualifikation, verhängen. Einzelne Spieler und Offizielle
müssen mit einer Sperre von maximal 24 Partien oder zwei Jahren
rechnen.(APA/SIZ)