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"Das war für uns sehr überraschend", so Geschäftsführer Werner Ettl. Der Betrieb werde weitergeführt.

Foto: Reuters/Serota
Wien - Die US-Fastfood-Kette Subway in Österreich steckt in Schwierigkeiten: Am vorgestrigen Mittwoch wurde über die Subway Sandwich Shops Gesellschaft in Wien der Konkurs eröffnet, berichten die Tageszeitungen "Die Presse" und "WirtschaftsBlatt" (Freitagausgabe) unter Berufung auf den Kreditschutzverband von 1870. Subway hat gegen den Entscheid Berufung angekündigt.

"Das war für uns sehr überraschend", so Geschäftsführer Werner Ettl. Der Betrieb werde weitergeführt. "Wir sind nicht illiquid, nicht zahlungsunfähig, nicht überschuldet", sagt er. Wie es weiter geht, ist noch unklar. "Ich habe die Überprüfung der Fortführungsmöglichkeiten aufgenommen", so Masseverwalter Matthias Schmidt im "WirtschaftsBlatt".

Folge eines Mietrechts-Streites

Zu dem Insolvenzantrag ist es laut Ettl im Zuge eines Mietrechts-Streites gekommen. Seinen Angaben zufolge existieren die vom Vermieter vor Gericht behaupteten Forderungen aber gar nicht. Subway seien seit Jahren überhöhte Mieten verrechnet worden. Eine große Immobilienfirma habe Subway seit Jahren 25 Quadratmeter zuviel verrechnet.

Subway betreibt in Wien sechs Standorte in guter Lage, weitere vier Filialen seien in der Bauphase. Vor zehn Jahren stieg Subway mit Lizenznehmer Werner Ettl in Österreich ein. Am Wiener Ring nahe der Universität eröffnete damals das erste Subway-Lokal Europas. Bis 2005 sollten 39 Lokale folgen. "Es werden erst 2007 etwa 40 Lokale sein", gibt sich Ettl trotz der widrigen Umstände zuversichtlich. Bei Subway arbeiten derzeit rund 40 Mitarbeiter und einige geringfügig Beschäftigte. "Wir schreiben keine Verluste", sagte Ettl, der Umsatz liege zwischen 2,5 und 3 Mio. Euro.

Weltweit betreibt Subway 23.413 Shops in 82 Ländern.

Österreich ist für US-Fastfood-Konzerne nicht immer ein leichtes Pflaster: Im September 2003 musste sich die Kette "Pizza Hut" nach sieben Jahren aus Österreich zurückziehen. Auch Burger King scheiterte beim ersten Versuch, hier Fuß zu fassen. Mittlerweile ist die Fastfood-Kette zurückgekehrt.

Ungesättigter Markt

Die Marktanalyse-Agentur Kreutzer Fischer & Partner KFC sieht den heimischen Fastfood-Markt "noch lange nicht gesättigt". Alle Schnellimbisse zusammen sollen heuer in Österreich 645,1 Mio. Euro umsetzen - um 4,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Während sich Imbissläden wie Würstelstände und Kebab-Buden gegenseitig kannibalisieren, verzeichnet die Systemgastronomie wie McDonald's oder Nordsee jährliche Steigerungen: Hier soll der Umsatz heuer auf 451,6 Mio. Euro nach 432,8 Mio. Euro im Vorjahr steigen. Der Löwenanteil des Marktes entfällt auf McDonald's: Der Marktführer erzielte mit 162 Filialen im Vorjahr 312 Mio. Euro Umsatz.

Laut ÖBB-Kreisen wurden gegen den säumigen Mieter Subway Zahlungs- und Räumungsklagen eingebracht, Verfahren seien seit Sommer 2004 anhängig. In Fall des Subway-Lokales am Südbahnhof soll es bereits ein Urteil geben, das aber noch nicht rechtskräftig ist. Für die Filiale am Westbahnhof läuft das Verfahren noch. Vor kurzem soll Ettl der ÖBB vor Gericht einen Vergleich angeboten haben. Es wurde vertagt. (APA)