Washington - Die geheimen CIA-Flüge mit gefangenen
Terror-Verdächtigen an Bord finden offenbar weiterhin statt. Dies
erfuhr das deutsche "Handelsblatt" (Freitagausgabe) aus
amerikanischen Geheimdienstkreisen. "Die CIA-Flugzeuge sind in
verschiedenen europäischen Ländern zwischengelandet - unter anderem
in Deutschland. Daran hat sich nichts geändert", sagte ein
hochrangiger Geheimdienst-Mitarbeiter. In der Bundesrepublik sei
insbesondere die US Air Base im rheinland-pfälzischen Ramstein
betroffen.
Frustration
Die jeweiligen Regierungen seien von amerikanischer Seite
allerdings nicht informiert worden, betonte der Geheimdienst-Mann.
Beim CIA-Personal herrsche große Frustration, weil die Flüge nicht
ausreichend abgeschirmt worden seien. "Das Ganze ist eine große
Peinlichkeit", fügte der Geheimdienst-Mitarbeiter hinzu. Die CIA
benutze für seine Anti-Terror-Operationen eine Reihe von Tarnfirmen,
die regulär bei der Bundesbehörde Federal Aviation Administration
registriert seien. Viele dieser Unternehmen gehörten der CIA oder
würden von ihr kontrolliert. Als Beispiele nannte der
Geheimdienst-Mann die Firmen Aero Contractors in Smithfield (North
Carolina), Pegasus Technologies und Tepper Aviation (beide Florida).
Die US-Administration wollte die Berichte über die geheimen
CIA-Flüge nicht kommentieren. "Es wird jedoch bald eine Stellungnahme
dazu geben", kündigte ein hochrangiger Regierungsbeamter an. Er
räumte ein, dass in Washington eine Reihe besorgter Anfragen von
verschiedenen Regierungen eingegangen seien. (APA)