Innsbruck - Nach mehrtägiger Bauverhandlung wird der positive Baubescheid zu dem umstrittenen Bahnprojekt von Stararchitektin Zaha Hadid auf die Innsbrucker Hungerburg für Montag erwartet. Es seien nur noch "Kleinigkeiten" zu besprechen, erklärte Gesamtprojektleiter Herwig Schwarz. Der Baubeginn soll "so rasch wie möglich" erfolgen. Die Fertigstellung der Bahn sei für Spätherbst 2006 geplant.

Lärmschutzwand

Bei der Bauverhandlung seien Hochwasser-, Natur- und Brandschutz ebenso thematisiert worden wie etwa Fragen zum Straßenbau, erklärte der Innsbrucker Vize-Bürgermeister Michael Bielowski. Unsicherheit habe es bei den Anrainern vor allem beim Thema Lärmschutz gegeben. Ein Lärmschutzpaket soll daher in das Projekt einfließen. Dies beinhalte unter anderem eine 70 Meter lange Lärmschutzwand, die Verwendung eines lärmarmen Seiles sowie die Einschränkung der Betriebszeiten.

Das geplante Projekt umfasst die Errichtung einer Standseilbahn vom Innsbrucker Congress zunächst am Inn entlang über das Gasthaus Löwenhaus zum Alpenzoo und schließlich auf die Hungerburg. Die Trasse verläuft dabei teilweise unterirdisch, auch eine neue Brücke über den Inn wird errichtet.

Aufregung um Projekt Das 50,6 Mio. Euro teure Projekt, das auch den Umbau der Nordkettenbahn umfasst, hatte für großes Aufsehen gesorgt. Unter anderem wurde es zum Wahlkampfthema für die Innsbrucker Gemeinderatswahlen im Frühjahr 2006. Die SP hatte Bürgermeisterin Hilde Zach aufgefordert, die Verträge mit dem Projektbetreiber Strabag zu lösen. Sowohl Freiheitliche als auch SP hatten klare Informationen über Kosten und Änderungen des Projektes gefordert. Die Grünen hatten sich für eine Volksbefragung eingesetzt. Eine Bürgerinitiative hatte unter anderem mit einer Unterschriftenliste gegen das Bahnprojekt gekämpft.(APA)