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Iranische Oppositionellen-Organisationen reifen zum Protest gegen das Atomprogramm des Iran und gegen Menschenrechtsverletzungen dort auf.

Foto: EPA/ROLAND SCHLAGER
Wien - Der Iran sucht nach Geheimdienstangaben einen geeigneten Zeitpunkt für die Wiederaufnahme der Urananreicherung. Am Rande der Sitzung des Gouverneursrates der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO bzw. IAEA) verlautete am Freitag in Wien, der iranische Chefunterhändler Ali Larijani habe im Oktober entsprechende Gespräche geführt. Die Informationen stammen demnach von einem Mitarbeiter des Außenministeriums in Teheran.

Anreicherung von Uran

Der Iran wolle die Urananreicherung in nächster Zeit nicht wieder aufnehmen, erklärte ein Diplomat. Die Gespräche Larijanis seien jedoch ein weiterer Hinweis darauf, dass der Iran die Kontrolle über den Prozess der Urananreicherung nicht aufgeben wolle. In den Verhandlungen zwischen dem Iran und Deutschland, Großbritannien und Frankreich im Namen der EU wurde zuletzt vorgeschlagen, dass Teheran die Anreicherung von Uran für iranische Kernkraftwerke in Russland vornehmen lassen solle. Der Iran besteht jedoch weiterhin auf einer Urananreicherung im eigenen Land.

Kundgebung von iranischen Oppositionellen

Vor der Wiener UNO-City, dem Tagungsort des IAEO-Gouverneursrates, kam es am Freitag zu einer Kundgebung von iranischen Oppositionellen-Organisationen. Die Gruppen, darunter auch Kurden-Vertreter, protestierten sowohl gegen das Atomprogramm der Islamischen Republik als auch gegen Menschenrechtsverletzungen dort, wie auf Transparenten zu lesen war.

"Wir sind gegen das Atomprogramm des Iran, weil man diesem unverantwortlichen Regime nicht trauen kann und solche Waffen den Weltfrieden bedrohen", sagte ein Sprecher auf der Kundgebung. Als Öl-reiches Land brauche der Iran keine Energie aus der Kernkraft zu gewinnen. Die Oppositionellen haben sich in einem Schreiben mit ihren Anliegen an das UNO-Hauptquartier in New York und an den Generaldirektor der IAEO, Mohammed ElBaradei, gewandt. (APA/AP)