München - Ein 59-jähriger Kaufmann aus München ist am Freitag wegen Handels mit Heroin zu einer Freiheitsstrafe zu 14 Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht München I sah es als erwiesen an, dass der Mann am Handel mit mehr als 218 Kilogramm des Rauschgifts beteiligt war.

Die Drogen mit einem ungewöhnlich hohen Wirkstoffgehalt von 40 Prozent hätten für 8,8 Millionen Schuss Heroin ausgereicht und 1.000 Süchtige bei drei Schuss täglich acht Jahre lang versorgt, begründete der Vorsitzende Richter das hohe Strafmaß. Die Rauschgiftstrafkammer war mit ihrem Urteil nur um neun Monate unter der Höchststrafe geblieben. Für das Rauschgift war ein Verkaufspreis von insgesamt 34,8 Millionen Euro zu erzielen.

Aus Iran über Balkan-Route

Das Heroin wurde von einer Rauschgifthändler-Bande mit Kontakten nach Holland und Spanien aus dem Nahen Osten und dem Iran in die Türkei geschafft. Die Gruppe soll für den Schmuggel von insgesamt rund zwei Tonnen Heroin auf der Balkan-Route verantwortlich gewesen sein.

Ein bulgarischer Spediteur bot sich für den Transport aus der Türkei über Deutschland in die Bestimmungsländer an, wofür er "extrem gut präparierte Fahrzeuge" zur Verfügung stellte. Die Drogenverstecke waren laut Urteil so gut, dass nicht einmal Rauschgifthunde sie bei Kontrollen auf der Autobahn aufspürten.

Aufgabe des Angeklagten war es nach dem Ergebnis der zweimonatigen Beweisaufnahme, die Kurierfahrer in Spanien in Empfang zu nehmen, die Übergabe der Drogen und des Transportlohns zu überwachen und den Kontakt mit den Abnehmern herzustellen. Welchen Lohn der Drogen- Manager für seine Dienste bekam, blieb unbekannt. Der bulgarische Spediteur war in dem Prozess Hauptzeuge der Staatsanwaltschaft. Gegen ihn hat die Staatsanwaltschaft München inzwischen Anklage erhoben. Zwei Kurierfahrer sind vom Landgericht Traunstein bereits zu je sieben Jahren Haft verurteilt worden. (APA/dpa)