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Probleme auf Deutschlands Straßen

Foto: APA/dpa/ TSCHAUNER
Düsseldorf - Der Wintereinbrauch hat in Teilen Nordrhein-Westfalens zu Chaos auf den Autobahnen, ausgefallenen Flügen und einer Unterbrechung der Stromversorgung von rund einer Viertel Million Menschen geführt. Von den Stromausfällen waren am Samstag rund 250.000 Einwohner in über 25 Kommunen betroffen, teilte ein Sprecher des Versorgers am Samstag mit. Betroffen seien das westliche Münsterland, Ostwestfalen und teilweise der Raum Osnabrück. Sechs Gemeinden in den am schlimmsten betroffenen Kreisen Steinfurt und Borken konnten im Laufe der Nacht auf Sonntag wieder an das Stromnetz angeschlossen werden. Dennoch mussten hunderttausende Menschen die zweite Nacht in Folge bei Temperaturen unter null Grad ohne Strom verbringen.

Gerissene Leitungen

Die Schneefälle hatten für eine dicke Eisschicht auf Stromleitungen gesorgt, die die Leitungen reißen ließ und teilweise auch Strommasten beschädigte. Allein 50 Strommasten seien beschädigt. Am stärksten sei eine vier Kilometer lange Stromleitung zwischen Metelen und Gronau betroffen. Das ganze Ausmaß der Schäden sei aber noch unklar. Sobald es die Witterung erlaube, sollten Hubschrauber aufsteigen und die Leitungen abfliegen, um für ein klareres Bild zu sorgen.

Situation auf Autobahnen mittlerweile entspannter

Der Sprecher der Bezirksregierung sagte, es werde wohl nicht gelingen, alle betroffenen Haushalte bereits am Samstag wieder mit Strom zu versorgen. Technisches Hilfswerk und Feuerwehr transportierten Notstromaggregate in die Region. Auch die Bundeswehr sei ausgerückt und versuche, mit geländegängigen Fahrzeugen Autofahrer zu erreichen, die in den Schneemassen eingeschlossen seien. Die Situation auf den Autobahnen habe sich aber entspannt. Nur ein Teil der A 31 sei noch gesperrt, weil dort ein abgerissenes Stromkabel den Verkehr gefährde. In der Nacht habe sich der Verkehr angesichts des plötzlichen Wintereinbruchs allein auf der A 31 aber über rund 25 Kilometer in Richtung Norden gestaut. "So etwas haben wir im November in dieser Stärke noch nicht erlebt", sagte der Sprecher über das Ausmaß der Schneefälle.

Luftverkehr

Auch der Luftverkehr wurde durch den Wintereinbruch beeinträchtigt. Allein am Flughafen Düsseldorf mussten einem Sprecher zufolge am Samstag zwischen 07.20 Uhr und 11.05 Uhr 36 Flüge umgeleitet und 25 Flüge gestrichen werden. Tausende Reisende seien betroffen gewesen. Seit 11.05 habe sich die Lage aber wieder langsam entspannt. "Ich arbeite seit zehn Jahren am Flughafen. Ich kann mich nicht erinnern, dass es so etwas schon einmal gegeben hat", sagte der Sprecher. (APA/dpa)