Job-to-Job-Vermittlung
Besonders positiv entwickelte sich nach diesen Angaben die so genannte Job-to-Job-Vermittlung, also die Vermittlung gekündigter Arbeitnehmer auf einen neuen Arbeitsplatz, ohne dass der Betroffene zwischendurch arbeitslos wurde. Gleichzeitig sei die durchschnittliche Arbeitslosigkeit, die bei etwa 22 Monaten liege, um gut drei Wochen zurückgegangen, sagte Hammersen.
Auch der wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Klaus Brandner, bestätigte die positive Entwicklung. "Die Job-to-Job-Vermittlung hat viele Menschen vor längerer Arbeitslosigkeit bewahrt. Die frühe Meldung von Kündigungen und die dann einsetzende Aktivität der Bundesagentur tragen dazu bei, dass Arbeitslosigkeit erst gar nicht eintritt", sagte er der "Welt am Sonntag".
Neue Hürde für Weiterbildungsanbieter
Indessen meldete das Nachrichtenmagazin "Focus", dass Tausende von Weiterbildungsanbietern künftig von Aufträgen der Bundesagentur ausgeschlossen werden könnten. So dürfe die Arbeitsbehörde ab nächstem Jahr nur noch mit Partnern zusammenarbeiten, die eine Prüfung durch unabhängige Zertifizierungsstellen bestanden hätten. Laut "Focus" haben sich aber bisher nach Angaben einer der größten dieser Stellen, der von der Wirtschaft getragenen Certqua, nur einige Hundert von geschätzten 10.000 Trägern bei ihr um ein Zertifikat bemüht. Das Blatt zitiert Geschäftsführer Andreas Orru mit den Worten: "Wer bis jetzt noch nicht aufgewacht ist, der hat ein Problem. Das gilt vor allem für viele kleinere und mittlere Bildungsträger."
Heise erwartet Anstieg der Beschäftigung
Unabhängig davon erwartet der Chefvolkswirt der Allianz Gruppe, Michael Heise, im nächsten Jahr einen Anstieg der Beschäftigung in Deutschland. "Wir rechnen im Laufe von 2006 mit einem Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen um 250.000, davon 100.000 Vollzeitstellen" sagte Heise der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). Grund dafür sei, dass die Unternehmen gegenwärtig ihren Kapitalstock modernisierten und ausweiteten. Dafür bräuchten sie mehr Vollzeitarbeitskräfte. "In einem halben Jahr ist der Beschäftigungsabbau gestoppt", sagte Heise.