Muzaffarabad - Wegen heftigen Regens sind am Sonntag die Hilfsflüge in das pakistanische Erdbebengebiet eingestellt worden. Die Streitkräfte erklärten, das schlechte Wetter verhindere den Einsatz von Hubschraubern in Kaschmir. Die Straßen seien aber noch passierbar. Die Niederschläge machten Hoffnungen der Hilfsorganisationen zunichte, der Winter beginne in diesem Jahr etwas später, was eine bessere Versorgung der Opfer in den entlegenen Regionen erlaubt hätte.

Bei dem Erdbeben der Stärke 7,6 am 8. Oktober kamen mehr als 87.000 Menschen ums Leben. Drei Millionen wurden obdachlos; die meisten leben seitdem in Zeltlagern und Notunterkünften. "Wir wissen nicht, wie wir überleben sollen", sagte der Regierungsangestellte Shahid Kazmi, der mit Frau und zwei Kindern in einem am Sonntag völlig durchnässten Zelt lebt. Auch der ehemalige Ladenbesitzer Raja Mohammed Ali sorgte sich um die Gesundheit seiner Frau und seiner fünf Kinder. "Ich habe nie gedacht, dass wir einmal so leben müssten."

US-Schauspieler Brad Pitt, der mit UNHCR-Botschafterin Angelina Jolie drei Tage das Katastrophengebiet bereiste, stiftete einem Krankenhaus in Islamabad 40 orthopädische Betten im Wert von mehr als 100.000 Dollar (85.012 Euro). Dort werden hunderte bei dem Erdbeben Verletzte behandelt, darunter 654 Amputierte. (APA/AP)