Der Springer-Konzern will sich nicht mit den Argumenten des Zwischenbescheids des deutschen Bundeskartellamts abfinden. Die Behörde befürchtet mit der Übernahme von Deutschlands größtem Fernsehkonzern eine vorherrschende Meinungsmacht Springers. Nach den Regeln der von den Landesmedienanstalten eingesetzten KEK wird dies vermutet, wenn ein TV-Unternehmen im Jahresdurchschnitt einen Zuschaueranteil von 30 Prozent hat. Außerdem stünden sich mit der Übernahme aus Sicht des Bundeskartellamts zwei "symmetrische Konzerne" gegenüber, die sich keinen Wettbewerb mehr machen würden. Dies würde zu einer Absicherung und damit Verstärkung des so genannten Duopols führen, so die Kartellbehörde.
"Nichts mit Politik zu tun"
Wie Springer diesen Bedenken entgegen treten will, ist noch nicht bekannt. Der Konzern hält sich mit möglichen Argumenten zurück. "Wir werden den Termin am Montag nutzen, um unsere Position darzulegen", sagte Sprecherin Edda Fels am Sonntag. "Wir hoffen auf ein gutes und konstruktives Gespräch." Auf Spekulationen des Hamburger Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" in seiner neusten Ausgabe, nach denen Springer im Fall einer Ablehnung der Übernahme beim deutschen Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) eine Sondergenehmigung beantragen könnte, ging Fels nicht ein. "Dieser Termin mit der KEK hat nichts mit Politik zu tun."