Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/Newald
München - Die EU-Kommission will Bankkunden in Europa offenbar deutlich besser stellen. Die Haftung der Kreditinstitute bei Online-Banking-Betrug und Verlust von EC-Karten soll ausgeweitet werden, wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichtet.

Gegen Phishing-Betrug wappnen

So will Binnenmarkt-Kommissar Charlie McCreevy die Kunden gegen Phishing-Betrug wappnen, bei dem Online-Überweisungen manipuliert werden und Geld auf die Konten von Kriminellen gelenkt wird. Die Bank solle generell alle Zahlungen ersetzen, die der Kunde nicht autorisiert habe, berichtete das Blatt. Bisher erstatteten die Banken die Schäden oft aus Kulanz.

McCreevy will dem Bericht zufolge auch Kunden besser stellen, die ihre EC- oder Kreditkarte verlieren. Selbst für Schäden, die auftreten, bevor der Verbraucher den Verlust der Karte an die Bank gemeldet hat, sollten die Kunden nur bis zu einer Höhe von 150 Euro haften. Nach deutscher Rechtsprechung müssten die Kunden für ein Drittel der Schadenssumme haften.

Gutschreibungen bereits früher

Zudem wolle der irische Kommissar die Praxis vieler Banken stoppen, Überweisungen ins Ausland erst nach mehreren Tagen gutzuschreiben und so ihre Einnahmen zu steigern. Überweisungen innerhalb der EU müssen die Banken demnach bereits am zweiten Tag gutschreiben. Auch sollen Verbraucher künftig in allen EU-Staaten mit EC-Karten zahlen können.

Der Binnenmarkt-Kommissar will dem Bericht zufolge seine Pläne am Donnerstag vorstellen. Der Ausbau des Verbraucherschutzes sei Teil eines Gesamtpaketes, mit dem der Kommissar bis 2010 einen gemeinsamen europäischen Zahlungsraum schaffen möchte. "Durch diese Gesetzesinitiative geraten Europas Banken unter Druck, endlich eine Selbstverpflichtung für besseren Zahlungsverkehr vorzulegen", zitierte das Blatt den deutschen EU-Abgeordneten Alexander Radwan (CSU). (APA/AP)