Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: AP
Innsbruck - Ein vom Verkehrsministerium und der Justiz in Auftrag gegebenes technisches Gutachten entlastet nun den Unglückspiloten von Sölden. Wie ein Sprecher des Verkehrsministeriums am Montag der APA sagte, lasse der Bericht den Schluss zu, dass eine Verkettung unglücklicher Umstände zu der Katastrophe Anfang September geführt hatte, bei der neun deutsche Urlauber ums Leben gekommen waren. Demnach soll der Abrieb am Joystick im Cockpit den Lastenhaken ausgelöst haben.

Winziger Span als Auslöser

Derzeit sei das Gutachten auf dem Weg zum Ministerium und zur Innsbrucker Justiz, hieß es im Verkehrsministerium. In dem Bericht sei davon die Rede, dass ein Metallspänchen jenen elektrischen Impuls ausgelöst haben dürfte, der zur Betätigung des Hakens unterhalb der Unglücksmaschine führte. Der 700 Kilogramm schwere Betonkübel war anschließend auf das Seil der Gondelbahn gestürzt.

Das Gutachten werde nun in einen Endbericht eingearbeitet, in dem weitere Empfehlungen enthalten sein werden. Dabei gehe es um die Fertigung "gewisser Teile" sowie um eine "Optimierung bei der künftigen Wartung". Es gebe aber keine Hinweise auf Mängel bei den von der Hubschrauberfirma durchgeführten Wartungen. Dabei seien laut Untersuchungen "keine Fehler" passiert, erklärte der Sprecher.

Bei der Innsbrucker Staatsanwaltschaft war der Bericht bis zu Mittag noch nicht eingetroffen. Bis wann eine Entscheidung über die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen fallen könnte, war vorerst nicht absehbar.

Neun Todesopfer

Bei dem Unglück in Sölden waren neun Deutsche - darunter sechs Kinder - ums Leben gekommen. Die Arbeit der Gutachter konzentrierte sich bereits zu Beginn auf den geöffneten Transporthaken, durch den der Hubschrauber den rund 700 Kilogramm schweren Betoncontainer verloren hatte. Dieser Container stürzte dann auf eine der Kabinen.

Bei dem Helikopter handelt es sich um eine Maschine des Typs "Lama SA315B" einer Salzburger Firma. Sowohl das Unternehmen als auch der betroffene 35-jährige Pilot hatten Fehler dementiert. (APA)