Lake Louise - Nach einer Seilbahn-Panne im kanadischen Skigebiet Lake Louise waren rund 65 Menschen stundenlang in den unbeheizten Gondeln gefangen. Eine Fehlfunktion eines Sicherheitsschalters habe die Seilbahn am Sonntag gegen 15.00 Uhr Ortszeit (23.00 Uhr MEZ) lahm gelegt, teilte die Betreibergesellschaft mit. Erst zweieinhalb Stunden später begannnen Rettungsteams, die Fahrgäste aus den Kabinen über dem Mount Whitehorn zu befreien.

Die Rettungskräfte hängten sich an Seilrollen und glitten damit das Kabel der Seilbahn entlang, um die Gondeln zu erreichen. Die Fahrgäste wurden dann mit Leibgurten und Seilen gesichert und zu Boden gelassen, wo sie von Motorschlitten in Empfang genommen und abtransportiert wurden.

Unter den Geretteten waren auch zwei Deutsche, Daniel Ulmer und Ralf Schmeckenbecher. Die beiden Fotografen berichteten, sie hätten viereinhalb Stunden lang zwischen Himmel und Erde gebaumelt. Zwar habe ihnen schon nach 20 Minuten jemand zugerufen, sie würden in einer halben Stunde befreit werden, sagte Schmeckenbecher. "Es waren dann aber eher fünf Stunden." Ob Österreicher auch betroffen waren, war vorerst nicht bekannt.

Heftige Kritik an den Rettungsmaßnahmen übte der Kardiologe Michael Giuffre, dessen Kinder ebenfalls über vier Stunden in der Seilbahn festsaßen. Die Geretteten hätten zwar heiße Schokolade und einen Gutschein erhalten, würden aber nur flüchtig "auf dem Berg und im Dunkeln" untersucht, sagte Giuffre der Nachrichtenagentur AP.

In Lake Louise fanden am Wochenende auch Bewerbe des Alpinen Ski-Weltcups der Herren statt. (APA/AP)