Wien/Montreal - Um die schlimmsten Folgen der Erderwärmung
zu verhindern, müsse der weltweite Ausstoß an Klimagasen drastisch
reduziert werden, hieß es am Montag in einer WWF-Aussendung zur
Klimakonferenz in Montreal. Die
Umweltschutzorganisation forderte überdies von den
Unterzeichnerstaaten des Kyoto-Protokolls, dass "noch heuer" mit den
Verhandlungen begonnen werde und diese bis 2008 abgeschlossen sein
müssten.
Forderungen
"Wir fordern von den Regierungen noch heuer einen formalen
Beschluss für den Beginn dieser Verhandlungen für langfristige
Klimaschutzziele. So steht es zu Recht auch im Kyoto-Protokoll",
betonte Klimaexperte Markus Niedermair. Gelinge dies nicht, würde
sich die Chance auf einen Stopp des Klimawandels "unterhalb von zwei
Grad Celsius dramatisch verschlechtern".
"Von der österreichischen Delegation unter der Führung von
Umweltminister Josef Pröll fordern wir, dass sich Österreich zu
CO2-Senkungen von 30 Prozent bis 2020 und von 80 Prozent bis 2050
verpflichtet", bekräftigte Niedermair. Der entscheidende Punkt für
diese Konferenz sei die Übersetzung des Klimaschutzziels in
politische Verantwortlichkeiten.
Auch für Global 2000 müsse die Klimakonferenz in Montreal
wesentliche Ziele erreichen, um unter der "bereits beschlossenen und
unabdingbaren Grenze" der globalen Temperaturerhöhung von zwei Grad
zu bleiben. "Die Politiker in Montreal verhandeln über das Leben von
hunderttausenden Menschen, die von Überschwemmungen, Wüstenbildung,
Waldbränden, Krankheiten und Hitzekollaps bedroht sind. Die
UN-Klimakonferenz muss einen Verhandlungsprozess für die zweite
Verpflichtungsperiode des Kyotoprotokolls beschließen, der
sicherstellt, dass diese direkt an die erste Periode anschließt. Die
Verhandlungen müssen bis 2007 abgeschlossen sein", sagte Klimaexperte
Karl Schellmann.(APA)