Colombo - Der neue Präsident von Sri Lanka, Mahinda Rajapakse, hat die Rebellenorganisation LTTE zu Friedensgesprächen eingeladen. Vor Diplomaten sagte er am Montag in der Hauptstadt Colombo, die Überprüfung der Waffenruhe könne sofort wieder aufgenommen werden. Zugleich könnten substanzielle Verhandlungen vorbereitet werden.

Die Rebellen sollten die Waffenruhe respektieren und gleichzeitig Menschenrechtsverletzungen, politische Morde sowie die Rekrutierung von Kindern unterlassen, forderte der Präsident. Auf ein am Vortag vorgebrachtes Ultimatum der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) ging er nicht ein.

Der Chef der Befreiungstiger, Velupillai Prabhakaran, hatte am Sonntag erklärt, die Regierung unter Rajapakse müsse bis Ende des Jahres "einen vernünftigen politischen Verhandlungsrahmen" vorlegen. Sollte die Regierung nicht reagieren, werde die LTTE im kommenden Jahr ihren "Kampf für die Selbstbestimmung" und für eine autonome Regierung im Norden Sri Lankas verstärken, drohte der LTTE-Chef.

Die LTTE kämpft seit 1972 für einen unabhängigen Tamilenstaat. In dem Konflikt wurden bereits mehr als 60.000 Menschen getötet. Im Februar 2002 wurde unter norwegischer Vermittlung ein Waffenstillstand ausgehandelt. Seit zwei Jahren stecken die Friedensgespräche aber in der Sackgasse. (APA)