Caracas - Trotz des Protests der USA haben Spanien
und Venezuela ein milliardenschweres Rüstungsgeschäft abgeschlossen.
Der venezolanische Präsident Hugo Chavez und Spaniens
Verteidigungsminister Jose Bono unterzeichneten am Montag die
Verträge zur Lieferung von Militärflugzeugen und Schiffen. Die
Auslieferung soll dem Chef der venezolanischen Marine zufolge 2010
abgeschlossen sein. Bono sagte, der Wert des Geschäfts liege bei
umgerechnet rund 1,7 Milliarden Euro.
Das ölreiche Venezuela hat in diesem Jahr die Militärausgaben
deutlich erhöht und mit den reichlich fließenden Petro-Dollars zur
Modernisierung seiner Armee bereits brasilianische Flugzeuge,
Kalaschnikow-Gewehre und russische Militärhubschrauber gekauft. Zu
den Öleinnahmen des lateinamerikanischen Landes tragen auch weiterhin
die USA bei, die 15 Prozent ihres Ölbedarfs in Venezuela decken.
Flugzeuge mit US-Bauteilen
Der US-Botschafter in Spanien hatte vorige Woche gewarnt, die USA
überlegten, ob sie Spanien den Verkauf von Flugzeugen mit
US-Technologie erlauben. Rund die Hälfte der Komponenten in den
Flugzeugen komme aus den USA und würde daher eine Ausfuhr-Lizenz der
USA benötigen. Chavez ist ein Verbündeter Kubas, des Erzfeindes der
USA.
Für Spanien zählt der Auftrag zu den größten Militärgeschäften in
der Geschichte des Landes. Er würde den angeschlagenen spanischen
Werften eine dringend benötigte Finanzspritze sichern. Die von
Venezuela bestellten zehn Transportflugzeuge vom Typ C-295 werden bei
der zum europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS gehörenden Casa
gebaut. (APA/Reuters)