Ägypten
USA besorgt über Gewalt bei Parlamentswahl
Gewalt, Festnahmen, Behinderung von Wählern und Bedrohung von Wahlbeobachtern "Anlass zu echter Sorge"
Washington - Die USA haben sich beunruhigt über die
anhaltende Gewalt bei den Parlamentswahlen in Ägypten gezeigt. Der
mehrphasige Urnengang sei bisher durch Gewalt, Festnahmen und
Behinderung von Wählern sowie Bedrohung von Wahlbeobachtern
überschattet gewesen, beklagte Außenamtssprecher Sean McCormack am
Montag in Washington. Dies gebe Anlass zu "echter Sorge". Die
ägyptische Regierung müsse eine Atmosphäre schaffen, in der die
Bürger ohne Einschüchterung in die Wahllokale gehen und ihre Stimme
frei abgeben könnten, mahnte er. Die oppositionelle islamistische Moslembruderschaft hatte am
Montag die Festnahme von 200 Anhängern in denjenigen Bezirken
gemeldet, in denen am Donnerstag gewählt werden soll. Die
Moslembruderschaft ist offiziell verboten, wird aber toleriert. Bei
den ersten beiden der insgesamt drei Wahlrunden verzeichnete sie
starke Zugewinne. Schon bei den vorangegangen Wahlrunden waren
zahlreiche Moslembrüder festgenommen worden, 534 sitzen nach
Parteiangaben noch im Gefängnis. Der Wahltag am Sonntag war von
Gewalt und Manipulationsvorwürfen geprägt gewesen. (APA)