Chittagong - Eine Serie von Bombenanschlägen hat am Dienstag in Bangladesch mindestens neun Menschen das Leben gekostet. Unter den Todesopfern waren auch zwei mutmaßliche Selbstmordattentäter und zwei Polizisten, wie die Behörden erklärten. Mindestens 65 Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Ziel der fast zeitgleichen Anschläge waren Gerichtsgebäude in zwei Städten, Chittagong und Gazipur.

Niemand bekannte sich zu den Anschlägen, die Polizei machte jedoch islamische Extremisten verantwortlich. Laut den Behörden haben Aktivisten der Gruppen Jamaat-ul-Mujahideen, Jagrata Muslim Janata Bangladesh und Harkatul Jihad eine etwa 2000 Mann starke Selbstmordtruppe gebildet.

In der Hauptstadt Dhaka boykottierten hunderte Anwälte die Gerichtsverhandlungen und forderten die Behörden auf, die Drahtzieher der Anschläge festzunehmen. Am 17. August waren in Bangladesch an verschiedenen Orten über 100 Sprengsätze explodiert. Als Urheber wurden damals radikale Islamisten vermutet.

In Bangladesch ist es in diesem Jahr zu zahlreichen Anschlägen gekommen, für die moslemische Extremisten verantwortlich gemacht werden. Sie wollen das demokratische Land mit moslemischer Bevölkerungsmehrheit in einen Staat umwandeln, in dem die Sharia, das islamische Recht, gilt.

In Chittagong seien zwei Polizisten und vermutlich ein Attentäter getötet worden, teilte die Polizei mit. 15 Menschen seien verletzt worden. Augenzeugen sagten, die Körper der Opfer seien durch die Explosion auseinander gerissen worden. In Gazipur starben den Angaben zufolge sechs Menschen, nahezu 50 weitere wurden verletzt. Die meisten von ihnen waren Anwälte.

"Die Regierung ist entschlossen, die Extremisten um jeden Preis zu vernichten und den Frieden im Land wiederherzustellen", sagte ein Sprecher des Innenministeriums. (APA/Reuters/AP)