Ein Oststeirer ist am Dienstag im Grazer Straflandesgericht von einem Schöffensenat (Vorsitz: Karin Kohlroser) zu fünf Jahren verurteilt worden. Dem 41-Jährigen wurde vorgeworfen, seinen heute zehnjährigen Sohn sexuell missbraucht und vergewaltigt zu haben. Außerdem soll er gedroht haben, seine Ex-Frau zu töten, falls das Kind etwas verraten würde. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Nach der Scheidung der Eltern war der kleine Bub regelmäßig an den Wochenenden beim Vater, wo es zu den Übergriffen gekommen sein soll. Das Kind war in der Schule extrem verhaltensauffällig, wodurch die Sache erst ans Licht kam. Um zu erreichen, dass der Bub niemandem etwas erzählt, soll der 41-jährige gedroht haben, die Mutter des Kindes - seine Ex-Frau - zu töten.

Drohungen

"Am Anfang ist er gern zu seinem Vater gegangen, später nicht mehr. Er hat nur gesagt, er will nicht", schilderte die Mutter des Kindes. Der Vater soll sich an dem Kleinen immer wieder vergangen haben, außerdem soll er den Buben gezwungen haben, mit ihm Pornozeitschriften und -filme anzusehen. In der Schule konnte sich der Kleine von Anfang an nicht richtig einfügen, in der dritten Klasse wurde er schließlich suspendiert. Laut Anklage soll der Vater immer wieder gedroht haben, der Mutter etwas anzutun, wenn das Kind etwas von den Übergriffen verraten würde.

Wie sehr der Bub gelitten haben muss, wird deutlich, wenn die Mutter erzählt, dass sie das Kind auch in die abartigen Details des Sexuallebens ihres Mannes eingeweiht hat. "Ich habe ihn über die Gründe, warum ich mich scheiden habe lassen, nie belogen", rechtfertigte sich die Frau dafür vor Gericht.

Der Schöffensenat verurteilte den 41-Jährigen wegen Vergewaltigung zu fünf Jahren Haf. Der Angeklagte, der alle Vorwürfe abstreitet, kündigte Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (APA)