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Ariane-5-Start in Kourou, Französisch-Guyana am 16 November 2005. Der Chef der Arianespace-Betreibergesellschaft, Jean-Yves Le Gall, fordert eine gesicherte Zukunft für den europäischen Weltraumtransort.

Foto: AP/ESA
Paris - Die Zukunftssicherung für europäische Trägerraketen und einen Technologieschub hat der Chef der Arianespace-Betreibergesellschaft, Jean-Yves Le Gall, gefordert. So sollten die Satelliten der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) in jedem Fall mit einer europäischen Trägerrakete in den Weltraum gebracht werden, sagte Le Gall am Dienstag in Paris.

Zudem müssten jetzt die Ecksteine einer künftigen Raumfahrtpolitik gesetzt werden. Die Betreiber der Ariane-5-Raketen erwarten Entscheidungen dazu auf der ESA-Ministerratstagung Anfang der kommenden Woche in Berlin.

Neue Antriebssysteme

"Wir sind auf neue Technologien für den Zugang zum erdnahen Weltraum, für Andockmanöver, eine Rückkehr aus der Atmosphäre und auf neue Antriebssysteme angewiesen", erläuterte Le Gall. In Berlin sollten Studien dazu auf den Weg gebracht werden, so dass bei der Tagung des ESA-Ministerrats im Jahr 2008 Entscheidungen gefällt werden könnten. Die Entwicklung benötige dann etwa zehn Jahre.

Le Gall warnte vor den Bestrebungen mancher europäischer Staaten, Satellitenstarts auch weiterhin für andere Raketenbetreiber offen zu halten. "ESA-Satelliten und dabei vor allem auch das Galileo-System müssen von europäischen Trägerraketen transportiert werden", sagte er. Ein solcher von Frankreich und Italien unterstützter Vorschlag für die Berliner Tagung "liegt auch im Interesse Deutschlands, denn die Ariane-5 wird immer mehr in Deutschland produziert". Die USA stützten ihre Trägersysteme mit massiven staatlichen Aufträgen.

Arianespace in Evry bei Paris kann etwa die Hälfte des Weltmarktes von rund 20 kommerziellen Satellitenstarts jährlich an sich ziehen. Der Jahresumsatz liegt bei mehr als einer Milliarde Euro. Von 2008 an will die Betreibergesellschaft vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana aus auch die neue Trägerrakete Vega und die russische Sojus einsetzen. Für die Sojus wird für 300 Mio. Euro derzeit eine Startrampe gebaut. (APA/dpa)