Foto: Okto TV
Kanal 8 im Kabelnetz zu finden war wirklich nicht schwer, jetzt liegt Okto auf Taste 36 meiner Fernbedienung. Ein schöner, unaufgeregter Sendestart mit attraktivem Testbild, gefolgt von flotten Trailern ereignete sich Montagabend bis 20 Uhr. Dann feierte das nichtkommerzielle Okto mit französischsprachigem Moderator und afrikanischer Folklore seinen Einstand. Das Debüt fiel zum größten Teil gelungen aus. Wie zu erwarten war, überzeugt die Vielfalt.

Die ganz positiven Überraschungen blieben freilich aus. Der nicht kommerzielle Fernsehkanal arbeitet vorläufig noch unter denselben Vorgaben wie professionelle TV-Macher und kommt dabei in guten Momenten doch recht brav und verhalten daher, in schlechten Augenblicken schlicht mühsam. Ein gewisser Anstrengungsfaktor lässt sich nicht leugnen: Die Moderatoren des Netzkulturmagazins "New Ordner" kokettieren mit sinnentleerter Kommunikation ein wenig arg. Das Sepp-Forcher-Gehabe des "Austrofred" ist nach fünf Minuten nur mehr ermüdend. Dass Passanten und Bundesheersoldaten mit dem Hintergrund des Nationalfeiertags nichts anzufangen wissen, verblüfft. Nur: Das haben wir bereits anderswo gesehen – nämlich zum 26. Oktober und nicht ein Monat später.

Insgesamt mangelt es noch an Inhalten. Die Konkurrenz böte freilich Chancen: Auf Puls TV empfahlen zu selber Zeit Diskutanten im Fall eines 16-jährigen Kindesmisshandlers ernsthaft den Einsatz der "Supernanny". (prie/DER STANDARD, Printausgabe, 30.11.2005)