Das erste Training auf der spektakulären Raubvogelpiste ging bei akzeptablem Wetter über die Bühne, allerdings bremste Neuschnee die Läufer. Gruber war fast fünf Sekunden langsamer als Bode Miller bei seiner Siegesfahrt im Vorjahr, obwohl der Tiroler bereits zum Teil die Rennlinie probiert hatte. Trotzdem gingen Einigen die Sprünge wie so oft im ersten Training viel zu weit. "Wenn's schneller wird, kann das gefährlich werden", sagte der Schweizer Didier Cuche und auch Strobl meinte: "Die Sprünge sind unnötig weit. Von mir aus kann man zehn Zentimeter abhobeln."
Während Lake-Louise-Sieger Strobl nahtlos an seine Leistung von Kanada anschloss, zeigte Gruber mit einer seltenen Bestzeit auf. "In Lake Louise war ich im Training zweieinhalb Sekunden hinten, Beaver Creek liegt mir aber viel mehr", registrierte der Tiroler zufrieden, auch wenn ihm klar war: "Ich bin schon ziemlich direkt gefahren." Überbewerten dürfe man das deshalb nicht, "und für's Training kriegst sowieso nichts."
Ganz und gar nicht zufrieden blickte hingegen Hermann Maier auf die erste Fahrt zurück. "Wahnsinnig langsam. Ich bin fast zum Stehen gekommen. Da bist ja im Riesentorlauf schneller unterwegs", maulte der Salzburger, der Beaver Creek mit acht Siegen zu seinem Wohnzimmer gemacht hat. "Ich hoffe wirklich, dass sich die Verhältnisse hier noch deutlich ändern", so der Salzburger.
Blizzard im Anrollen
Das werden sie, allerdings vorerst ins noch Schlechtere. Ein Blizzard gefährdet das zweite Training am Mittwoch, das als Startnummern-Qualifikation gilt. "Wahrscheinlich muss man mit einem Training auskommen", wusste auch "Pole-Mann" Gruber und Fritz Strobl meinte: "Man hört ja wahre Schauermärchen übers Wetter. Mir ist's aber relativ egal, gehen wir eben Einkaufen oder Karten spielen."