Tuzla - Das österreichische Heereskontingent in Bosnien-Herzegowina übernimmt am Mittwoch für ein Jahr das Kommando über eine der drei Task Forces der EU-Friedenstruppe "EUFOR" in dem Land. Kommandant der internationalen Truppe mit 1.650 Soldaten aus 13 Nationen wird Brigadier Karl Pronhagl. Die Task Force Nord wurde im ersten Jahr seit der Übernahme der Friedensmission durch die EU von Finnland geführt. Die anderen beiden Einsatzzonen werden von Großbritannien und Spanien geleitet.

Erstmaliges Ereignis in der zweiten Republik

An dem offiziellen Akt zur Kommandoübergabe Mittwochvormittag wird auch Verteidigungsminister Günther Platter (V) teilnehmen. Die Führung einer internationalen Brigade ist in der Geschichte der Zweiten Republik erstmalig. 300 der 1.650 Soldaten sind Österreicher. Das Bosnien-Engagement der Bundesheers begann bereits 1996 noch unter der Führung der NATO, im Jahr 2001 wurde es eingestellt und nach der Übernahme der Friedensmission durch die EU 2004 wieder aufgenommen. Das Mandat gilt vorerst bis Ende 2006, kann aber von der Regierung verlängert werden. An der Friedensoperation "Althea" in Bosnien sind insgesamt 7.000 Soldaten aus 33 Nationen, davon 22 EU-Mitglieder, beteiligt. (APA)