Lake Louise/Alberta - Michaela Dorfmeister hat bereits im ersten Training für die Weltcup-Abfahrten in Lake Louise bewiesen, dass sie gut in Form ist. Die Niederösterreicherin, die im Vorjahr in der kanadischen Provinz Alberta den Super G gewonnen hatte, landete auf der 3.150 m langen Olympia-Piste nur fünf Hundertstel Sekunden hinter der 20-jährigen Schweizerin Dominique Gisin auf Platz zwei.

Die restlichen ÖSV-Damen gingen es wie die Asse der übrigen Teams bei durch Schneefall beeinträchtigter Sicht ruhiger an. Renate Götschl (+2,90), die bekanntlich alles andere als eine Trainingsweltmeisterin ist, landete beispielsweise mit knapp drei Sekunden Rückstand auf Rang 30, Weltmeisterin Janica Kostelic (+3,63) aus Kroatien an 42. Stelle. Auch Vorjahrs-Sensationssiegerin Lindsey C. Kildow aus den USA (+3,83) kam unter 70 Läuferinnen, die das Training in Angriff nahmen, nicht über Platz 44 hinaus, während die schwedische Gesamtweltcup-Titelverteidigerin Anja Pärson (+5,93) gar nur 65. wurde.

Gisin, die mit Nummer 35 zur Bestzeit fuhr, führte ein starkes Schweizer Team an, gleich fünf Damen von Swiss Ski landeten in den Top 7. Die Engelbergerin, die als 15-Jährige einen Kreuzbandriss erlitten und nach einem Kniescheibenbruch insgesamt drei Jahre hatte pausieren müssen, zeigte erstmals bei den ÖSV-Staatsmeisterschaften Mitte April auf, als die Schweizer Gastfahrerin jeweils Vierte in Abfahrt und Super G wurde.

Auch abseits der Skipisten liebt es Gisin schnell. Während ihrer langen Verletzungspause hat sie die Vorschulung zur Jet-Pilotin absolviert. "Ich wollte mir noch etwas anderes aufbauen, falls es mit dem Skifahren nicht klappt", betonte die B-Kader-Läuferin nach ihrer überraschenden Trainingsbestzeit. (APA)